Auch wenn dein Garten winzig klein ist, musst du nicht auf Beeren aus eigener Ernte verzichten. Es gibt Sorten, die bei geringem Platzbedarf eine große Ernte versprechen. Erfahre mehr über meine liebsten Beeren für kleine Gärten. In unserem neuen Ratgeber findest du diese und noch viel mehr Tipps für eine große Ernte in einem kleinen Garten. Schau mal rein:
Brombeeren – die Vertikale nutzen!
Meine Nummer 1 Beeren für kleine Gärten sind Brombeeren. Mehr Ernte auf weniger Raum geht fast nicht. Du kannst die Brombeer-Sträucher entlang deiner Grundstücksgrenze als essbaren Zaun pflanzen oder auch als trennendes Element, um deinen Garten zu strukturieren und in Räume zu unterteilen. Brombeeren brauchen kaum Grundfläche, ca. 50 Zentimeter in der Breite, Länge und Höhe legst du durch ein Gerüst, an dem du die Ranken befestigst, selbst fest.
Dornen, nein danke – Aroma ja bitte
Die beste Pflanzzeit für Brombeeren ist der Herbst, Topfware kannst du aber auch rund ums Jahr pflanzen. Such dir auf jeden Fall eine Sorte ohne Dornen aus. Es gibt inzwischen eine gute Auswahl an Sorten die auch gleichzeitig sehr aromatisch sind.
Sortenvorschläge Brombeeren für kleine Gärten:
- Asterina
Eine neue Sorte, deren Früchte schon vor der Vollreife süß und aromatisch schmecken. Sie hat eine lange Ernteperiode und füllt deinen Erntekorb von Mitte Juli bis Ende September.
- Navaho
Diese Sorte hat einen aufrechten Wuchs und bildet sehr lange Ranken. Damit ist sie gut zum Begrünen von langen Zäunen geeignet. Die ersten reifen Früchte kannst du ab Ende Juli bis weit in den Herbst hinein ernten.
- Little Black Prince
Wenn du nur einen niedrigen Zaun begrünen willst, dann ist das deine Sorte. Sie wird nur einen Meter hoch, trägt dafür aber sowohl an den letztjährigen, als auch an den diesjährigen Trieben. Das heißt für dich Brombeeren von Anfang Juli bis Oktober.
Behalte den Überblick
Die meisten Brombeersorten tragen an den vorjährigen Trieben. Das macht den Rückschnitt sehr einfach. Ich lasse jedes Jahr drei bis fünf kräftige neue Triebe stehen und schneide alle anderen bodennah ab. Die letztjährigen Triebe schneide ich erst im Frühjahr zurück. Sie sind durch die Reste der Fruchttrauben leicht von den neuen Trieben zu unterscheiden. Bei Sorten, die auch an den diesjährigen Trieben tragen, schneidest du die alten Triebe erst nachdem sie zum zweiten Mal getragen haben, dann aber direkt, zurück.
Wenn du ein Rankgerüst mit fünf bis sieben Querstreben baust, behältst du noch leichter den Überblick über das Alter deiner Brombeerranken. An jede zweite Querstrebe kommen die Ranken aus dem gleichen Jahr. So ist das Rankgerüst immer gleichmäßig belegt.
Himbeeren machen sich schlank
Die langen schlanken Himbeerruten nehmen relativ wenig Raum ein, sie sind damit die perfekten Beeren für kleine Gärten. Du kannst sie am Zaun entlang pflanzen und musst dafür, je nach Himbeersorte, einen ca. 40 bis 60 Zentimeter breiten Streifen einplanen. Von hinten werden sie durch den Zaun gestützt. Von vorne musst du mit einem einfachen Gerüst dafür sorgen, dass sie nicht umkippen. Die Höhe hängt davon ab, für welche Himbeersorte du dich entscheidest. Wenn du die Sorten geschickt kombinierst, von Juni bis Oktober aromatische Himbeeren ernten.
Sommerhimbeeren oder Herbsthimbeeren
Sommer- und Herbsthimbeeren unterscheiden sich nicht nur in der Erntezeit, die ja bereits im Namen angegeben ist. Sie werden unterschiedlich geschnitten und werden dadurch unterschiedlich hoch.
Sommerhimbeeren tragen bereits ab Mitte Juni Früchte, die Sträucher werden sehr hoch, deshalb brauchen sie auf jeden Fall ein stützendes Gerüst. Wir nutzen sie am Zaun als leichten sommerlichen Sichtschutz. Da unser Zaun nicht hoch genug ist, um die Himbeeren zu stützen, sie werden ca. 2 Meter hoch, haben wir ein Rankgitter aus rostigem Stahl hinter den Sträuchern angebracht. Das ist auch ohne die Himbeeren als Sichtschutzelement dekorativ.
Die einzelnen Himbeer-Ruten werden daran mit papierummantelten Drahtbindern befestigt. Pro Meter brauchst du drei Pflanzen, der Pflanzstreifen sollte ca. 40 Zentimeter tief sein.
Herbsthimbeeren reifen erst im August, die Sträucher bleiben sehr kompakt und niedrig. Im Gegensatz zu den Sommerhimbeeren brauchen sie nicht unbedingt eine Stütze. Du kannst sie aber trotzdem etwas unterstützen. Befestige dafür einfach eine zugeschnittene Estrichmatte an vier Pfosten auf einer Höhe von ca. 40 bis 50 Zentimetern. Die Ruten wachsen durch das Gitter und bekommen so Halt. Du kannst dennoch bequem ernten und auch die Sträucher zurückschneiden.
Himbeer-Rückschnitt einfach erklärt
Damit deine Himbeeren gesund bleiben und jedes Jahr eine fette Ernte bringen, musst du sie regelmäßig zurückschneiden. Für die verschiedenen Sorten gelten verschiedene Schnittregeln, aber keine Angst, es ist wirklich ganz einfach.
- Sommerhimbeeren tragen an den zweijährigen Ruten. Schneide Ruten, die Beeren getragen haben, nach der Ernte einfach bodennah ab. Das wird irgendwann im August sein. Die Ruten ohne Beeren lässt du stehen, sie werden im nächsten Jahr Früchte tragen. Wenn es zu viele sind, kannst du sie ausdünnen. Schneide sie dafür einfach bodennah ab. Pro Meter sollten nicht mehr als 8 bis 10 Ruten wachsen.
- Herbsthimbeeren tragen an den einjährigen Ruten. Hier ist der Schnitt noch einfacher. Du schneidest einfach alle Ruten bodennah ab. Der richtige Schnittzeitpunkt ist von Februar bis März. Bitte nicht im Herbst schneiden. Solange die Herbsthimbeeren noch Blätter haben, versorgen sie die Pflanze darüber mit Energie und du bekommst eine bessere Ernte im nächsten Jahr.
Tipp: Lass die abgeschnittenen Ruten eine Weile im Beet liegen, dann können die darauf wohnenden Nützlinge auf die neuen Ruten klettern.
Video Himbeeren zurück schneiden
Johannisbeer-Hochstämmchen für kleine Gärten
Johannisbeer-Sträucher können ganz schön ausladend werden. Für kleine Gärten sind Beeren-Hochstämmchen daher eine super Alternative und dekorativ sind sie noch dazu. Sie machen sich gut im Staudenbeet oder auch als Einfassung für den Garteneingang.
Wenn du ein Hochstämmchen im Topf kaufst, kannst du es jederzeit pflanzen, die besten Aussichten auf eine Ernte im ersten Jahr hast du aber, wenn du im Frühjahr pflanzt.
Für wurzelnackte Hochstämmchen ist die beste Pflanzzeit im Herbst. In beiden Fällen gilt, grabe ein doppelt so breites und tiefes Pflanzloch aus, wie der Topf bzw. die Wurzeln benötigen. Lockere die Erde gut auf, gib etwas organischen Bio-Dünger ins Pflanzloch und arbeite ihn etwas unter. Bei Topfware solltest du die Wurzeln etwas auflockern oder mit dem Messer anritzen, das fördert das spätere Einwurzeln. Platziere dein Hochstämmchen im Pflanzloch, gib ihm direkt einen stabilen Pflanzstab, fülle das Pflanzloch mit Erde auf und gieße kräftig an. In den ersten ein bis zwei Wochen solltest du darauf achten, dass die Erde rund um dein Hochstämmchen gut feucht ist. Danach musst du nur noch bei anhaltender Trockenheit gießen.
Schnittregeln für Johannisbeeren
Wenn du dein Hochstämmchen regelmäßig schneidest, bleibt es vital und du kannst dich ca. 15 Jahre lang über guten Ernten freuen. Je nachdem, ob du dich für weiße/rote oder schwarze Johannisbeeren entschieden hast, gelten unterschiedliche Schnittregeln für deine Hochstämmchen.
Weiße und rote Johannisbeeren tragen am zwei- und dreijährigen Holz am besten. Ältere Triebe werden bis auf kleine Stummel im Kroneninneren entfernt. Das Alter der Triebe erkennst du an der Farbe – je dunkler, desto älter. Ich schneide Johannisbeere direkt nach der Ernte im Sommer, du kannst den Schnitt aber auch im Frühjahr vor dem Austrieb vornehmen.
Tipp: Frisch gepflanzte Hochstämmchen haben nur junges Holz, daher musst du sie die ersten beiden Jahre nicht schneiden.
Schwarze Johannisbeeren tragen am einjährigen Holz am besten, das heißt du entfernst einfach alle Triebe die in diesem Jahr Früchte getragen haben an der Basis.
In unserem YouTube Video kannst du mir dabei zusehen, wie ich unsere Johannisbeer-Sträucher zurückschneide.
Video: Rote, weiße und schwarze Johannisbeeren schneiden – ganz einfach erklärt
Für Erdbeeren findet sich immer ein Plätzchen
Die niedrigen Erdbeersträucher sind wunderbar zum Einfassen von Beeten geeignet. Sie brauchen wenig Platz und bilden in unserem Staudenbeet einen hübschen und leckeren Abschluss zum Weg hin. Wenn du Sorten kombinierst, die zu verschiedenen Zeiten reif werden, kannst du über viele Wochen ernten. Ob du dich mit komplett mit Erdbeeren selbst versorgen kannst, hängt davon ab, wie sehr du die roten Früchte liebst. Wir schaffen es jedenfalls nicht, die Erdbeerliebe ist einfach zu groß. Für uns ist das aber kein Grund in einem kleinen Garten auf die leckeren Beeren zu verzichten.
Wann Erdbeeren pflanzen?
Der optimale Zeitpunkt zum Pflanzen von Erdbeeren ist im August. Also wenn du deinen Garten zufällig um diese Zeit anlegst, ist das perfekt. Aber du kannst Erdbeeren auch gut im Frühjahr pflanzen. So habe ich das gemacht. Die Jungpflanzen brauchen einen Abstand von ca. 30 Zentimeter untereinander. Das Herz der Pflanze muss über der Erde liegen, sonst fault es und du wirst gar nichts ernten. Sobald die Erdbeeren blühen, mulche ich sie mit Stroh. Das hält zum einen die Erde schön feucht – Erdbeeren brauchen viel Wasser, wenn sie reichlich tragen sollen – zum anderen liegen die Früchte dann nicht auf der Erde. So bleiben sie sauber und faulen nicht so schnell.
Schütze deine Erdbeeren vor hungrigen Vögeln
Erdbeeren sind bei Amseln ausgesprochen beliebt und auch Eichhörnchen finden die Früchte richtig lecker. Dafür müssen sie nicht mal rot sein. Sieht wirklich putzig aus, wie das Eichhörnchen die Beere in den Pfoten hält und genüsslich aufknabbert. Gegen Mittesser hilft am besten ein stabiles Schutznetz. Du kannst es ausbringen sobald sich Früchte gebildet haben. Bitte nicht zu früh, das Netz hält leider auch Bestäuber zurück und dann fällt deine Ernte geringer aus.
Du kannst es auch mit Windrädern versuchen. Sie werden einfach zwischen die Erdbeerpflanzen gesteckt. Das sieht hübscher aus, bietet aber nur bedingten Schutz, solange der Wind weht. Eine andere Möglichkeit sind flatternde, glitzernde Bänder an Stöcken. Bring sie erst aus, kurz bevor die Beeren reifen. Vögel gewöhnen sich schnell daran und dann ist der Abschreckungseffekt nicht mehr gegeben.
Nach der Ernte
Sobald sich keine neuen Früchte mehr bilden fangen die Erdbeerpflanzen mit der Produktion von Nachwuchs an. Die Ablegerbildung kostet die Pflanze Kraft, die sie besser in neue Fruchtansätze stecken soll. Also entferne die Ableger besser regelmäßig an der Basis. Im August solltest du auch alte Blätter radikal entfernen. Lass nur das Herz der Pflanze stehen und versorge deine Erdbeeren mit einer Portion organischem Bio-Dünger. Sie legen nämlich jetzt schon die Fruchtknoten für die Ernte im nächsten Jahr an. Entferne dazu das Stroh unter den Pflanzen und arbeite den Dünger leicht mit einer Harke in die Erde ein.
