Wenn die Tage kürzer werden legt sich auch meine gute Laune nieder. An trüben Tagen würde ich mich dann gerne wie ein dicker Braunbär, in eine gut gepolsterte Höhle verkriechen und dort den Herbst und Winter verschlafen. Und wenn ich im Frühjahr gut ausgeruht und abgemagert wieder wach würde, könnte ich die verpennten dunklen Tage unter dem Titel „Schlank im Schlaf“ vermarkten. Schöne Idee, aber leider nicht praktikabel. Unter anderem weil ich mir zwar vorstellen kann sehr, sehr lange zu schlafen, aber sehr, sehr lange nicht essen geht gar nicht!
Deshalb muss die Laune auf anderen Wegen gehoben werden. Hier kommen meine fünf Tipps gegen den Winter-Blues:
Soul Food hilft gegen Winter-Blues
„Weil Speis und Trank in dieser Welt, doch Leib und Seel‘ zusammenhält…“, singt der irrende Ritter Quixotte De la Mancia in Johann Philipp Förtschs Singspiel und irrt dabei kein bisschen. Ein gute Zeit um eine Diät zu beginnen gibt es eh nicht, aber von allen schlechten ist der Winter die schlechteste! Deshalb sorge ich spätestens ab Oktober dafür, dass immer ausreichend Seelenfutter im Haus ist. Echt empfehlen kann ich euch mein Rezept für selbst gemachte Walnuss-Schoko-Creme. Schmeckt pur, auf Brot oder Crepes einfach göttlich und malt ein breites Grinsen in jedes nebelverhangene Gesicht.
Frische Luft vertreibt den Blues
Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Ich denke da ist was dran. Obwohl ich zugeben muss, dass es auch mir ziemlich schwer fällt bei nassem trüben Wetter zur warmen Jacke zu greifen und mich nicht unter der warmen Decke zu verkriechen. Andererseits ist da unser Bibber BBQ, das wir bei jedem Wetter feiern und das bis jetzt immer ein großer Spaß war. Keine Chance für den Herbst- oder Winter-Blues. Und eine geniale Verbindung zwischen Tipp eins und zwei noch dazu.
Bücher lesen macht froh
Ein gutes Gartenbuch hat mir schon so manchen trüben Winterttag versüßt und meinen Winter-Blues vertrieben. Ich liebe Geschichten von anderen Gärtnern und ihren Gärten. Vor einem Jahr musste ich mehrere (leider sogar wunderbar sonnige) Wochen mit Gips im Bett verbringen. Mein einziger Trost war der fast meterhohe Bücherstapel mit großartigen Gartenbüchern direkt neben meinem Matratzenlager. Noch glücklicher macht es mich allerdings, wenn ich die Gärtner und Gärten selbst besuchen und über sie schreiben darf. Wie in dem 2013 erschienen Buch „Urban Gardening – Gärtnerglück für Großstadtpflanzen“, für das wir einen wunderbaren Sommer lang durch Europäische Großstädte gereist sind, immer auf der Suche nach tollen Gartengeschichten.
Fremde Gärten besuchen
Gerade im Herbst und Winter besuche ich gerne Pflanzenausstellungen. Für dreihundert verschiedene Herbstastern ist in unserem kleinen Garten nun mal kein Platz. Auch meine Lenzrosen Sammlung ist überschaubar. Und Schneeglöckchen habe ich sogar nur eine Sorte. In Massen wirken die zarten Spätherbst- und Winterblüher aber deutlich stärker und zaubern auch bei Minusgraden ein Lächeln auf mein Gesicht. Da hat der Winter-Blues nicht die Spur einer Chance.
Sortieren und tauschen
In unserem Garten wachsen nur samenechte Sorten, die man selbst vermehren kann. Viele tun das auch völlig ohne mein Zutun. Trotzdem sammle ich jedes Jahr im Herbst die Samen von den Blüten ein und trockne sie. In kleine Tüten verpackt und ordentlich beschriftet nehme ich sie mit zu den im Herbst und Winter statt findenden Saatgut Tauschbörsen. Eine wirklich tolle Möglichkeit um günstig an aussergewöhnliches Saatgut zu kommen. Außerdem sorgen die vielen Gespräche mit anderen leidenschaftlichen Gärtnern, neben der Aussicht auf viele neue Sorten im nächsten Frühjahr, bei mir für allerbeste Laune.
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