Meine Bienen haben in diesem Jahr soviel Honig gesammelt, dass ich sie zum Teil mit eigenem Honig einfüttern und über den Winter bringen kann.
Vor ein paar Tagen habe ich den letzten Honig für dieses Jahr geschleudert. Eigentlich hätte ich das schon viel früher machen können, Aber ich wollte meine Bienenvölker so lange wie möglich auf ihrem Honig sitzen lassen. Nach der letzten Honigentnahme muss man die Bienen einfüttern. Solange die Bienen genügend eigenen Honig haben, können sie den in trachtarmen Zeiten als Nahrung verwenden.
Vereinzelt finden die Bienen noch nektartragende Blüten, aber nicht mehr genug, um den täglichen Futterbedarf des ganzen Bienenvolkes zu stillen.
Zuckerwasser oder Honig?
In den letzten Jahren habe ich immer mit Zuckerwasser bzw. mit einer gekauften Zuckerlösung gefüttert. In diesem Jahr werde ich einen Teil davon durch eigenen Honig ersetzen. Ist ein bisschen seltsam, wenn man den Honig zunächst entnimmt und schleudert, um ihn dann zurück zu füttern. Da gibt es bestimmt bessere Lösungen. Ich kenne sie nur noch nicht. Aber der Winter ist lang, ich werde viel Lesen, nächstes Jahr weiß ich bestimmt mehr darüber.
Ich habe für die erste Futtergabe pro Bienenvolk fünf Kilogramm Honig mit fünf Kilogramm Zucker und drei Litern Wasser verrührt. Das genügt erst einmal und lässt den Bienen genügend Platz im Brutraum für Brut und, falls es noch eine späte Tracht gibt, für den Eintrag von Nektar. Späte Trachten sind in der Regel Blatttrachten, also die Ausscheidungen von Blattläusen. Daraus produzieren die Bienen den aromatischen dunklen Waldhonig. Sehr lecker, aber als Winterfutter für die Bienen nicht unbedingt geeignet. Die Bienen können den mineralstoffreichen Honig im Winter schlecht verdauen. Vor zwei Jahren habe ich über Winter alle Völker verloren, weil zu viel dunkler Honig im Brutraum war. Das ist auch der Grund warum ich die erste Futtergabe mit leicht verdaulichem Zucker vermischt habe. Noch einmal möchte ich das nicht erleben.
Das Füttern selbst ist ganz einfach. Die Futtereimer haben kleine Löcher im Deckel. Der Deckel auf der Bienenbeute hat ebenfalls ein Loch. Ich kippe den Eimer mit dem Deckel nach untern auf das Loch im Beutendeckel. Die Bienen entnehmen den Honig dann durch die kleinen Löcher und tragen ihn in die Waben um. Damit die Beute sicher verschlossen ist, stelle ich noch zwei leere Honigzargen darauf und verschließe sie mit einem Metalldeckel. Diese Art der Fütterung lockt kaum Räuber an. Das Futter ist nur über sehr kleine Löcher zugänglich und es verströmt kaum Geruch.
Futter nicht draußen anrühren
Angerührt habe ich es zuhause. Im Garten sind dafür gerade zu viele Wespen und hungrige Bienen unterwegs. Bislang musste ich noch keine Erfahrungen mit Räuberei sammeln. Will ich auch nicht. Mir reicht schon, was andere Imker*innen darüber erzählen. Von Bienenvölkern die in Sekundenschnelle von anderen Bienenvölkern ratzeputz ausgeraubt werden. Kann man sich eigentlich kaum vorstellen, wenn man bedenkt, wie wenig Honig jede Biene nur mit sich transportieren kann.
Sobald die Futtereimer ausgeschleckt sind werde ich meine Bienen gegen Varroa behandeln. Dann gibt es, je nach Bedarf, noch einmal eine Portion Futter und damit ist das Bienenjahr auch schon wieder vorbei.
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