Ein Sommer ohne Duft-Wicken ist für mich wirklich unvorstellbar unser Wicken-Tunnel liefert mir ab Juni jeden Tag wunderbare Wicken-Sträußchen und damit das klappt muss ich meine Wicken rechtzeitig aussäen.
Wann Wicken aussäen?
Wicken gehören zu den sogenannten ‚cool flowers‘, das heißt sie keimen und wachsen gerne bei niedrigeren Temperaturen. Du kannst deshalb deine Wicken bereits im Oktober aussäen. Sie keimen dann recht zügig und überwintern als Keimlinge an einem geschützten Ort im Garten. Dieser Ort sollte nicht zu feucht sein und bei Frost müssen die Pflänzchen abgedeckt werden. Ein Frühbeet ist ein guter Platz oder auch ein ungeheiztes Gewächshaus.
Zu empfehlen ist das aber nur in Regionen mit milden Wintern. Bei uns im Rheinland würde es funktionieren, aber ich verpasse es regelmäßig. Das ist nicht schlimm, denn genauso gut gelingt die Aussaat von Wicken auch im zeitigen Frühjahr. Ich mache es meistens im Februar oder im März.
Video Wicken vorziehen
Hier kannst du dir in einem Video auf unserem YouTube-Kanal ansehen wie wir Wicken aussäen:
Wicken auf die Aussaat vorbereiten
Wicken haben eine harte Schale, deswegen lege ich sie eine Nacht bevor ich sie aussäen will in Wasser ein. Dabei verdoppeln sie ihren Umfang, saugen sich richtig gut mit Wasser voll und keimen um einiges schneller und sicherer.
Wicken in tiefe Töpfe aussäen
Wicken sind Tiefwurzler, damit ihre Wurzeln von Anfang an genügend Platz haben, säe ich sie in ganz spezielle Töpfchen, in sogenannte Deep-Root-Trainer. Darin ist sehr viel Platz für die langen Pfahlwurzeln. Ich verwende meine seit Jahren. Man muss etwas vorsichtig damit umgehen, sie sind aus einem relativ dünnen Material gefertigt, aber wirklich perfekt für ein gutes Wurzelwachstum.
Stabil werden sie durch die mitgelieferte Form, die auch zum Gießen sehr praktisch ist.
Welches Substrat zur Aussaat von Wicken?
Ich fülle meine Deep-Root-Trainer mit einer Mischung aus torffreiem Kompost und Vermiculite in einem Verhältnis von 1:1. Vermiculite bringt Luft in das Substrat und das ist gut für ein kräftiges Wurzelwachstum. Ich verwende es für alle meine Aussaaten. Perlite hat den gleichen Effekt. Beide Materialien bestehen aus mineralischem Gestein, dass unter hoher Temperatur wie Mais gepoppt wird und dadurch eine große Oberfläche bei wenig Gewicht bekommt.
Beides wird in relativ großen Säcken angeboten, ich habe da immer ewig lange daran.
Luft ist wirklich wichtig für die Wurzeln, deshalb verdichte ich die Erde beim Einfüllen in die Aussaat-Gefäße auch nicht. Ich stoße sie nur etwas auf, damit sich die Erde etwas setzt.
Wie tief säen und Keimtemperatur
Wicken-Samen sind relativ groß und damit sie sich beim Keimen nicht aus der Erde drücken, werden sie ca. 2 cm tief gesät. Ein Wicken-Samen pro Topf genügt, vor allem wenn du die Samen vorher eingeweicht hast. Jetzt noch gut angießen und zum Keimen an einen ca. 18 bis 20 Grad warmen und hellen Ort stellen. Je nachdem zu welchem Zeitpunkt du deine Wicken aussäst kann das einfach ein geschützter Platz im Garten oder eine helle Fensterbank im Haus sein.
Sobald sich die Keimlinge zeigen, kommen die Töpfe aber auf jeden Fall nach draußen. Bei mir wandern sie dann in unser kaltes Gewächshaus. Dort ist es hell und kühl und die Keimlinge können sich in Ruhe zu kräftigen Pflanzen entwickeln.
Wann Wicken nach draußen pflanzen?
Ins Beet kommen die vorgezogenen Pflänzchen erst, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist, also nach den Eisheiligen. Dort brauchen sie dann ein Rankgerüst und sie müssen gut mit Nährstoffen und Wasser versorgt werden.