Gärtnern im Hochbeet hat viele Vorteile. Die Ernten fallen üppig aus. Die Gärtnerin muss sich nicht so tief bücken. Dafür müssen die Schnecken ganz schön hoch klettern, Kaninchen hoch hüpfen und Wühlmäuse sich durch einen massiven Drahtschutz knabbern. Drei Hochbeete haben wir daher in den letzten Jahren gebaut. Wir sind so zufrieden mit der Gemüseausbeute und der Arbeitserleichterung, dass wir auch den restlichen Gemüsegarten in Hochbeete verlagern wollen. Drei Gründe haben uns dazu bewogen es diesmal mit fertigen Hochbeeten zu versuchen:
- uns fehlt so ein bisschen die Zeit zum Selbstbauen, zu viele andere Projekte stehen an, da muss man Prioritäten setzen
- unsere Eigenbauten aus beschichtetem Holz sind nur begrenzt haltbar, noch sind sie stabil, aber in ein paar Jahren muss das Holz sicher erneuert werden
- die Holzhochbeete sehen gut aus, aber wir wollten gerne mal eine andere Optik für den Gemüsegarten, etwas edleres, einen richtigen Hingucker
Die Anfrage der ums-Manufaktur zum Hochbeet-Test kam uns daher gerade recht. Die Hochbeete aus Cortenstahl passen perfekt zu den bereits im Garten vorhandenen Rankgerüsten aus rostigem Stahl. Sie schaffen sozusagen die Verbindung vom vorderen zum hinteren Gartenteil. Verbinden quasi Blumen und Gemüse. Oder auch Schönes und Nützliches.
Ein Hochbeet aus Cortenstahl
Unser neues Hochbeet misst 1,50×0,50×0,55 Meter. Nicht sehr groß könnte man meinen. Für ein Hochbeet aus Stahl allerdings groß genug. Es wurde an unsere Hausadresse geliefert und die Idee das Hochbeet mit dem Fahrradanhänger in den Schrebergarten zu bringen habe ich schnell wieder verworfen. (Ihr kennt bestimmt die Scherzfrage: Was wiegt mehr – ein Kilo Stahl oder ein Kilo Federn? Nun, entgegen jeder Logik lautet meine Antwort ganz entschieden Stahl! ;-))
In den geliehenen Caddy passte das Hochbeet dann aber sehr gut und die letzten Meter zum Garten haben wir mit der Schubkarre (mit Vollgummireifen) überwunden. Das Material für das letzte Hochbeet musste ich mit dem Fahrradanhänger durch halb Köln fahren, da war die kurze Schubkarrenfahrt ein Kinderspiel.
Das Hochbeet ist innen mit stabilen Dämmplatten versehen und ich bin sehr gespannt wie sich die Dämmung auf das frühe Pflanzenwachstum auswirkt. Von unten schützt ein sehr englöchriges und gut abschließendes Mäusegitter vor unerwünschten Bewohnern. Der verwendete Stahl enthält einen hohen Kupferanteil, das soll Schnecken von Aufstiegsversuchen sicher abhalten. Wobei ich hoffe, dass die schiere Höhe und das raue Metall alleine schon ausreicht um die fiesen Schleimer auszusperren.
Hochbeet bauen in drei Schritten: hinstellen, füllen, fertig!
Nicht einmal zwei Stunden haben wir gebraucht bis unser neues Hochbeet aus Cortenstahl aufgebaut und gefüllt war. Wahnsinn! So schnell ging das mit den Hochbeeten Marke Eigenbau natürlich nicht. Geschwindigkeitsfördernd kam noch dazu, dass wir keine Muttererde mehr hatten und für die letzte Schicht auf torffreie Erde aus dem Gartenmarkt zurückgreifen mussten. Sack aufschneiden, Erde ausschütten, fertig. Aber langsam und der Reihe nach.
Zunächst haben wir das Hochbeet samt Mäusegitter auf den vorgesehenen Platz gestellt und mit einer Wasserwaage ausgerichtet. Unser Garten fällt in eine Richtung leicht ab, das wollten wir unbedingt ausgleichen. Der Grund: in einem schief stehenden Hochbeet sammelt sich das Gießwasser immer an der gleichen Stelle. Das wäre nicht gut, schließlich sollen alle Pflanzen gleichmäßig mit Wasser versorgt werden.
Unten rein kommen auch bei diesem Hochbeet wie bei den anderen Hochbeeten grobe Äste, Zweige und kaum verrotteter Kompost aus dem letzten Herbst. Diese Schicht wird kräftig verdichtet durch albernes darauf Herumhüpfen. Dann sackt die Erde später nicht so stark zusammen. Da ein Stück unseres Rasens für ein neues Gewächshaus weichen musste, haben wir auf dieser ersten Schicht umgedrehte Rasensoden platziert. Die Menge hat genau gereicht, wie abgemessen. Bis die Wurzeln die Rasenschicht erreichen ist dieser von freundlichen Bodenbewohnern in einen leckeren Detox-Smoothie für Gemüse verwandelt worden. Ich freue mich schon auf riesige Kohlrabi, Mangold und knackige Möhren.
Bis zu 30 Prozent mehr Gemüse kann man in einem Hochbeet ernten.
Oben auf den Rasensoden landete dann die torffreie Erde aus dem Sack. Ein Kinderspiel. Die Brotzeit danach haben wir trotzdem genossen. Und mit den mitgelieferten Pflanzschildern aus Cortenstahl haben wir in der Fantasie das Beet schon mal bestückt. Mit dem Einsäen warten wir allerdings noch vierzehn Tage. Bis dahin hat sich die Erde gesetzt und etwas wärmer soll es dann auch sein.
Also ich bin echt happy mit dem neuen Hochbeet. Das zweite, etwas größere, ist schon bestellt und damit ist unser Hochbeetgarten vorläufig fertig.
Schreibe einen Kommentar