Im Frühjahr haben wir mit Unterstützung unseres Kooperationspartners Gardena in fast allen Gartenbereichen eine automatische Gartenbewässerung installiert. Die Einzelheiten dazu könnt Ihr Euch hier anschauen. Jetzt ist die Gartensaison fast vorbei und es wird Zeit für ein erstes Fazit. Hat es funktioniert? Was hat es gebracht? Würden wir es wieder tun?

Eigentlich habe ich ja damit gerechnet, dass Zweitausendzwanzig der feuchteste Sommer seit Jahren wird. Ihr kennt das: es regnet immer nur dann, wenn man den Regenschirm zuhause vergessen hat. Übertragen auf unserem Fall: sobald wir eine automatische Gartenbewässerung installiert haben, lässt sich die Sonne nicht mehr blicken.

Dem war nicht so. Auch dieser Sommer war wieder heiß und trocken. Über Monate ist in Köln null Regen gefallen. Die Erde war furztrocken und das nicht nur an der Oberfläche. Klimatisch bedenklich, für eine automatische Gartenbewässerung beste Testbedingungen.

Automatische Gartenbewässerung für den Kartoffelacker
Automatische Gartenbewässerung für den Kartoffelacker

Das richtige Bewässerungsintervall finden

In den ersten Wochen haben wir ein bisschen experimentiert bis wir das richtige Bewässerungsintervall gefunden haben. Von anfangs zweimal die Woche 30 Minuten sind wir auf täglich 15 Minuten umgestiegen. Am besten macht man 1-2 Stunden nachdem man bewässert hat eine Spatenprobe. Einfach mit dem Spaten in den bewässerten Bereich stechen und prüfen wie tief die Erde durchfeuchtet ist. Zwanzig Zentimeter sollten es schon sein, damit die Wurzeln etwas davon haben.

Staketenzaun
Rahmenbeete
Automatische Gartenbewässerung im Tomatenhaus

Die einzelnen Gartenbereiche wurden nacheinander bewässert. Bei gleichzeitiger Bewässerung fällt der Wasserdruck zu stark ab. Startzeit war um fünf Uhr morgens. Bis sieben Uhr morgens war dann der gesamte Garten fertig bewässert. Der frühe Morgen ist optimal zur Bewässerung. Niemand sonst verbraucht um diese Zeit in der Kleingartenanlage Wasser. Die Schnecken liegen bereits wieder im Bett. Die Pflanzen können das Wasser nutzen bevor die Sonne ihre hungrigen Strahlen danach ausstreckt.

automatische Gartenbewässerung im Gemüsegarten

Wie lange das Bewässerungsintervall sein muss, hängt hauptsächlich von der Bodenzusammensetzung ab. Je sandiger der Boden ist, desto höher ist der Wasserbedarf. Lehmige Böden speichern das Wasser besser, sind aber auch schwerer zu befeuchten, wenn sie erst mal ausgetrocknet sind. Unser Boden ist sehr humos, ziemlich guter Mutterboden. Locker, feinkrümelig, mit guter Wasseraufnahme-Kapazität. Leider sind auch die Wühlmäuse von unserer Bodenqualität begeistert. Aber um die gehts ja heute nicht. Ich hatte übrigens Sorge, dass die Mistviecher den Schlauch anknabbern. Haben sie nicht gemacht. Aber ich denke sie haben die Tröpfchenbewässerung teilweise für ihre Zwecke als eine Art unterirdische Dusche benutzt und direkt unter dem Schlauch ihre Gänge gegraben. Bei meinem morgendlichen Gartenrundgang habe ich sie platt gedrückt. Am nächsten Tag waren sie wieder da :-/

Ein Sommer ohne Gießen

Während unsere Nachbarn wahlweise mit dem Schlauch in der Hand in der prallen Sonne standen oder den Rasensprenger alle halbe Stunde ein Stück weiterrückten, lagen wir entspannt in der Hängematte. Ähem, also zumindest Andreas lag da. Ich seh ja leider immer was, was ich noch tun muss. Ein Unkraut das gezupft werden muss, eine vertrocknete Blüte, eine Wildbiene, die ich mir näher anschauen will. Mehr als zehn Minuten Stillstand kriege ich nur schwer hin. Aber zumindest habe ich meine Gartenzeit nicht hinter dem Schlauch verbracht. Das war wirklich eine große Erleichterung gegenüber den vergangenen Jahren.

Automatische Gartenbewässerung im Zinnienbeet
Zinnien
Rahmenbeete mit Gemüse

Und trotz der eher kurzen Bewässerungsintervalle hat sich alles prächtig entwickelt. Blütenpracht im Staudenbeet. Mannshohe farbenfrohe Zinnien. Ein Dahlien-Meer. Gemüse im Überfluss. Nur die Ernte vom Kartoffelacker war auch mit Bewässerung extrem bescheiden. Muss am Boden liegen oder am Standort. Die nachträglich ins Rahmenbeet gelegten Kartoffeln sind jedenfalls gut geworden.

Was uns wirklich extrem auffiel, waren die geringen Schäden durch Schneckenfrass. Da der Boden nur punktuell bewässert wird, blieben die Jungpflanzen in den Gemüsebeeten und die Zinnien im Rundbeet komplett verschont.

Bewässerungsplanung im Zier- und Nutzgarten
Himbeeren im Herbstlicht
Himbeerernte in Schale

Wasserverbrauch bei automatischer Gartenbewässerung

Zum Wasserverbrauch können wir abschließend noch nichts sagen. Die Wasseruhren werden erst im Spätherbst abgelesen. Dann werden wir den diesjährigen Verbrauch mit dem Vorjahresverbrauch vergleichen und diesen Artikel entsprechend ergänzen.

Transparenzhinweis: Für den Text “Automatische Gartenbewässerung” habe ich ein Honorar bekommen. Außerdem wurden mir die vorgestellten Produkte zur Verfügung gestellt. Auf den Inhalt des Textes hat das keinen Einfluss.

5/5 – (4 votes)