Blumenbeet anlegen für sonnige bis halbschattige Standorte – möglichst pflegeleicht, insektenfreundlich und naturnah. Farbskala weiß, rosa und blau. Besonderheit: Spalierobst und Beerensträucher zum Naschen.
Hinter der neu gebauten Terrasse ist ein Blumenbeet von gut 24 Quadratmetern entstanden. Da passt ganz schön was rein. Große Teile des Beetes liegen überwiegend in der Sonne, ein kleiner Teil bekommt ein bisschen lichten Schatten ab. Das Beet ist an zwei Seiten von hohen Mauern umgeben, eine davon haben wir beim Terrassenneubau weiß gestrichen. Das bringt richtig Licht in die Ecke. Vielleicht machen wir das mit der anderen Mauer auch noch. Aber erst einmal muss das Beet ein bisschen mit Leben gefüllt werden.
Alle Pflanzen, die wir im Beet verwendet haben, kommen von FloraSelf, der Eigenmarke unseres Kooperationspartners Hornbach.
Welche Pflanzen für sonnige Standorte?
Fangen wir mit den sonnigen Bereichen an. Da kann man wirklich aus dem Vollen schöpfen. Wir mögen es gerne ein bisschen wild und bunt und insektenfreundlich darf es auch gerne sein. Prachtkerze (Gaura lindheimerii), Glockenblume (Campanula) und Katzenminze (Nepeta) sind ein schönes Trio für sonnige Standorte. Katzenminze und Prachtkerze blühen fast unermüdlich von Mai bis Oktober. Die silbrigen Blätter der Katzenminze leuchten auch außerhalb der Blütezeit schön in der Sonne. Die Prachtkerze bringt durch ihre langen schwingenden Blütenstängel Leichtigkeit und gute Laune ins Beet. Von Glockenblumen gibt es unzählige Sorten. Wir haben eine mit großen blauen Blüten auf aufrecht wachsenden Stängeln ausgesucht (Campanula Genti Blue). Glockenblumen versamen sich leicht und das ist in unserem Fall auch gewünscht. Wir hoffen sie sucht sich im nächsten Jahr ein paar schöne Plätzchen im Beet aus.
Für einen rosa Farbflecks im Mai und Juni sorgt eine wunderschöne Pfingstrose (Paeonia lactiflora, Dancing Butterfly) mit ungefüllten Blüten. Hummeln und Bienen sind verrückt nach ihrem Nektar. Nach der Blüte bringt sie mit ihren großen Blättern ein bisschen Struktur und Ruhe ins Beet. Zwischendurch haben wir ein paar Storchenschnabel (Geranium) mit rosa und lila Blüten verteilt. Die machen sich super als langlebige Bodendecker. Storchschnabel ist wirklich unkompliziert und pflegeleicht. Er bildet schnell große Kissen, sieht mit und ohne Blüten gut aus und bienenfreundlich ist er noch dazu.
Unsere Staudenwahl für sonnige Standorte:
- Prachtkerze (Gaura lindheimerii)
- Glockenblume (Campanula, Genti Blue)
- Katzenminze (Nepeta)
- Pfingstrose (Paeonia lactiflora, Dancing Butterfly)
- Storchschnabel (Geranium)
Mein Pflanz-Tipp:
Die Pflanzen erst einmal in Töpfen auf dem Beet verteilen, von allen Seiten ansehen und ein bisschen mit den Abständen und den Farbkombinationen spielen. Hochwachsende Stauden nach hinten, niedrige nach vorne pflanzen. Unbedingt die Angaben auf den Pflanzschildern lesen. Die Pflanzen werden oft viel höher, als sie beim Kauf sind.
Welche Pflanzen für halbschattige Standorte?
Eigentlich bekommt unser Beet ziemlich viel Sonne ab. Aber durch die Bebauung und alte große Bäume fällt, je nach Jahreszeit, mal mehr und mal weniger, meist lichter Schatten auf die Beetfläche. Es ist nicht so ganz einfach die schattigeren Stellen zu bestimmen, weil sie wandern. Wir machen das ein bisschen mit Try-and-Error und pflanzen die Stauden wieder um, wenn wir merken, dass der Standort übers Jahr doch nicht passt.
Auch im Halbschatten bleiben wir bei unserem Farbschema treu: weiß, rosa und blau. Für Höhe und frühe Blüten sorgt Fingerhut in weißen und in einer wirklich schönen rosa Variante. Fingerhut samt sich leicht selbst aus. Ich hoffe sehr das gilt auch für die edle rosafarbene Sorte. Die Pflanze selbst ist nur zweijährig, aber wenn sie sich einmal etabliert hat, herrscht an Fingerhut im Garten kein Mangel.
An der wunderschönen Hortensie (Hydrangea macrophylla, Blushing Bride) konnte ich einfach nicht vorbeigehen. Es wachsen schon einige Hortensien in unserem Garten. Große Teile des Gartens sind sehr schattig. Perfekte Bedingungen für Hortensien. Sie blühen lange und üppig und auch im Winter sehen die trockenen Blütenstände noch gut aus. Ich bin gespannt wie der Neuzugang sich entwickelt. Die Pflanze steht nicht ganz so schattig, mal sehen wie ihr das gefällt.
Eine wirklich großartige Pflanze für lichten Schatten ist die Wiesenraute (Thalictrum delavayi). Hier könnt Ihr Euch ein ganzes Porträt über die unbekannte Schönheit ansehen. Sie wird mit 1,50 Meter richtig hoch und wirkt doch zart und fragil. Ich hoffe sie fühlt sich an dem ihr zugedachten Platz wohl und blüht auch im nächsten Jahr wieder üppig.
Das Kaukasus-Vergissmeinnicht sorg für Farbe in den niedrigeren Beet-Regionen. Wir haben eine Sorte mit silbrigen Blättern ausgesucht, die auch außerhalb der Blütezeit für Struktur im Beet sorgt.
Unsere Staudenwahl für halbschattige Standorte:
- Hortensie (Hydrangea macrophylla, Blushing Bride)
- Fingerhut (Digitalis)
- Wiesenraute (Thalictrum delavayi)
- Kaukasus-Vergissmeinnicht (Macrophylla, Silver Heart)
Mein Pflanz-Tipp:
Pflanzloch ausheben, gut wässern, etwas organischen Langzeitdünger hineinstreuen, Pflanze gut festdrücken und noch einmal kräftig wässern. Ich pflanze gerne in eine kleine Mulde. Gerade in diesen heißen Sommern hat sich das bei Neupflanzungen sehr bewährt.
Unkomplizierte selbst aussäende Pflanzen
Zwischen den einzelnen Pflanzen in unserem neuen Beet ist noch viel Platz. Das muss so sein, die jungen Stauden werden ja noch wachsen. Bis die Lücken geschlossen sind, dürfen sich dort selbst aussäende Pflanzen ausbreiten. Ich habe ein bisschen nachgeholfen indem ich Akeleisamen und Fingerhutsamen verstreut habe. Die ersten Pflänzchen gehen schon auf. Gerade sind die Malvensamen reif geworden. Die passen noch dazwischen und für die zarten Hornveilchen ist auch noch Platz.
Unsere liebsten selbst aussäenden Pflanzen:
- Hornveilchen
- Akeleien
- Fingerhut
- Malven
Mein Pflanz-Tipp:
Ich streue die reifen Samen der Selbstaussäer einfach übers ganze Beet. Sie gehen dort auf wo es ihnen gefällt. Wenn sie mich dort stören, werden sie umgepflanzt, aber oft suchen sie sich die genau passenden Standorte aus.
Beeren, Obst und Kräuter im Blumenbeet?
Ich verbinde gerne das Nützliche mit dem Schönen, aber Beeren und Obst im Blumenbeet, wie sieht das denn aus? Ziemlich gut kann ich nur sagen. Ein Strauch kann durchaus leckere Beeren tragen und trotzdem als Pflanze was hermachen. Himbeeren haben wunderschöne hellgrüne Blätter. Sie bringen Höhe ins Beet, an den kleinen weißen Blüten tummeln sich die Bienen und über die roten Beeren freue ich ich mindestens so sehr wie über bunte Blumen. Wir haben eine Mischung aus frühen und späten Sorten an der Garten-Mauer entlang gepflanzt. Eine Pflanze ist sogar eine Mischung aus Brom- und Himbeere. Wir sind sehr gespannt auf den Geschmack. Den Schlagschatten am frühen Morgen vertragen die Pflanzen gut und später am Tag sorgt die volle Sonne für süße Beeren.
Auch Blaubeeren überzeugen mit ihrem hübsch getöntem Laub. Im Herbst bekommt es eine wunderschöne rote Farbe. Dann sind die köstlichen Blaubeeren allerdings längst verspeist. Die heutigen Züchtungen müssen nicht mehr unbedingt in saure Erde gepflanzt werden. Ein möglichst sonniger Platz und ausreichend Wasser reicht aus. Wir haben niedrige Büsche zur Terrasse hin gepflanzt und höhere Sorten weiter hinten im Beet platziert. Ich freue mich schon darauf morgens mit der Müsli-Schüssel in den Garten und dann direkt auf der neuen Terrasse frühstücken. Ein Traum.
Spalierobst -viel Ertrag auf wenig Raum
Zusätzlich zu den Beeren haben wir uns noch einen Spalierobstbaum gegönnt. Ich liebe Süßkirschen, aber die Bäume werden riesig. Im Schrebergarten sind sie verboten und unser Hausgarten ist erst recht zu klein dafür. Aber wenn man die Süßkirsche am Spalier zieht, bleibt ihre Größe überschaubar. Man muss nur immer fleißig zurückschneiden, damit sie ihre Form behält. Das Bäumchen steht direkt vor der Mauer zum Nachbargarten. Dort ist es schön warm und geschützt und das Beet bekommt durch das Spalier so einen romantischen Bauerngarten-Touch. Ich bin gespannt wann wir die ersten Kirschen ernten können. Vielleicht schon im nächsten Jahr.
Fehlen noch die erwähnten Kräuter. Ich habe ein paar oft genutzte Kräuter in Töpfen auf der Outdoorküche und auf der niedrigen Terrassenmauer stehen. Das ist ganz praktisch, aber im Topf trockenen sie schnell aus. Deshalb sind ein paar davon ins Beet umgezogen. Der Rosmarin kann dort richtig groß werden, der Oregano kann ein hübsches blühendes Kissen bilden, der wilde Rukkola darf sich gerne versamen, Minze und Petersilie teilen sich einen Platz im Halbschatten und auch der einjährige Basilikum wächst im Beet viel besser als im Topf.
Unsere Beerenauswahl fürs Blumenbeet:
- Himbeeren (Rubus idaeus Schönemann, Rubus idaeus Tulameen
- Him-Brombeere (Rufus Thornless Loganberry)
- Heidelbeeren (Vaccinium corymbosum Duke)
Mein Pflanz-Tipp:
Ich dünge das Beet ausschließlich mit organischem Bio-Dünger. So muss ich mir keine Gedanken machen, wenn ich Obst und Blumen bunt mische. Natürlich spritze ich auch nicht gegen Schädlinge. Absammeln und ein scharfer Wasserstrahl haben bislang meistens geholfen. Das Blattlaus-Problem am Anfang der Saison regeln die fleißigen Marienkäfer.
Transparenzhinweis: Für diesen Text habe ich ein Honorar bekommen. Außerdem wurden mir die vorgestellten Produkte zur Verfügung gestellt. Auf den Inhalt des Textes hat das keinen Einfluss.
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