Wir kochen gerne draußen. Bislang haben wir das mehr schlecht als recht auf einer alten Palette und zwei wackeligen Holzböcken gemacht. Zur neuen Terrasse aus Natursteinen passt diese improvisierte Lösung nicht mehr so gut. Eine neue Outdoorküche muss her und außerdem müssen wir das neu entstandene, erhöhte Beet hinter der Terrasse irgendwie abfangen.
Welches Material für die Outdoorküche?
Die Outdoorküche soll zur neuen Terrasse passen, da drängt sich Stein als Basis geradezu auf. Stabil, haltbar und überhaupt nicht pflegebedürftig. Mit einer kleinen Steinmauer können wir auch gut das Beet hinter der Terrasse begrenzen. Obendrauf kommt dann eine Arbeitsplatte aus Holz.
Welche Steine für die Outdoorküche?
Der Mauerstein iBrixx Antik hat uns gleich gut gefallen. Dass er aus Beton ist sieht man ihm weder auf den ersten noch auf den zweiten Blick an. Die gerumpelten Kanten geben ihm einen charmanten Used-Look, nur beim Zuschneiden auf der Nassschneidemaschine wird sein harter Kern sichtbar.
Vor sehr vielen Jahren habe ich mal ein Praktikum auf dem Bau gemacht. Bei den Maurern. In zwei Monaten habe ich es zur Meisterin im Speis und Mörtel aufkratzen geschafft. Ich fühlte mich also bestens für den bevorstehenden Mauerbau gewappnet. Aber Speis und Mörtel war gestern. Heute werden Steine einfach geklebt. Zuerst war ich ein bisschen enttäuscht, dass ich meine Fachkompetenz nicht anbringen konnte, für die Terrassensteine war diese Variante allerdings deutlich schonender.
Die Mauer war auf diese Art und Weise im Handumdrehen fertig. Für die Seitenwände der Outdoorküche hätte ich mir dann doch Speis gewünscht. Aus einem sentimentalen Gedanken heraus wollten wir die Fläche des alten Grills als Boden für die Outdoorküche erhalten. Leider war die extrem krumm und schief. Mit Kleber konnten wir die Höhenunterschiede leider nicht ausgleichen. Mit den Resten der Bodenplatten haben wir dann aber doch irgendwie eine einigermaßen ebene Auflagefläche für die Arbeitsplatte hingekriegt. Nur für die Front müssen wir uns noch was ausdenken. Wahrscheinlich hängen wir einfach einen wetterfesten Vorhang hin.
Bei der Berechnung der Steinanzahl ist uns scheinbar ein kleiner Rechenfehler unterlaufen. Wir hatten am Ende eine Menge Steine übrig. Aus einem Teil davon haben wir rechts von der Outdoorküche ein kleines niedriges Schattenbeet errichtet. Das macht die Sache rund und gibt der Terrasse einen schönen grünen Rahmen. Auf die Beetbepflanzung werden wir in einem späteren Artikel genauer eingehen.
Die alte Betonplatte am Haus haben wir übrigens mit einer Ausgleichsmasse auf das Niveau der Terrasse gebracht. Sieht richtig gut aus und verbindet alle Elemente zu einer stimmigen Einheit.
Welches Holz für die Arbeitsplatte?
Unsere alte Paletten-Arbeitsplatte hat uns eigentlich sehr gut gefallen, aber das Holz der gebrauchten Palette war nach ein paar Jahren Außeneinsatz teilweise schon morsch und verrottet. Wir haben die Palette daher durch dicke Gerüstholzbretter mit Vintage-Optik ersetzt, die passen super zu den Mauersteinen. Die Bretter sind aus Fichtenholz. Das ist unbehandelt nicht unbedingt für den dauerhaften Outdoor-Einsatz geeignet.
Damit die Arbeitsplatte wetterfest wird empfiehlt der Hersteller einen Voranstrich mit Holzgrundierung und zwei Anstriche mit Hybrid Holzlasur. Wir ziehen eine Behandlung mit dem guten alten Leinöl vor. Damit haben wir in der Vergangenheit bei unseren Outdoormöbeln gute Erfahrungen gemacht.
Vier Bretter auf der Unterseite mit zwei Latten zusammengeschraubt – fertig ist die neue schicke Arbeitsplatte.
Draußen kochen mit Stil
Die Hardware ist fertig, aber wie wird nun aus zwei Mauerscheiben und einer Arbeitsplatte eine Outdoorküche mit Stil? Über die Jahre haben sich bei uns ein paar Schätzchen angesammelt, die uns bei dieser wundervollen Verwandlung gute Dienste leisten werden.
Das Outdoor-Spülbecken
Vor Jahren haben wir auf einem Flohmarkt eine riesige Emaille-Schüssel entdeckt. Das Teil ist sehr schwer und wirklich groß. Zum Kochen konnten wir es alleine deshalb nicht verwenden, weil es in keinen Backofen passt. Zum Bepflanzen ist es zu niedrig und außerdem fehlt der Wasserabfluss. Versucht mal eine Emaille-Schüssel zu durchlöchern …
Ich finde ein besseres Spülbecken könnten wir gar nicht finden. Da der Wasseranschluss hier draußen fehlt, wird es mit der Gießkanne gefüllt und aufgrund des fehlenden Abflusses wird es einfach ins Schattenbeet geleert. Wir nutzen das Becken hauptsächlich zum Abwaschen von Gemüse, also ohne Spüli und so.
Direkt darunter platzieren wir einen kleinen Metallschrank als Küchenschrank. Er ist wasserdicht und wetterfest. Gefunden haben wir ihn auf dem Flohmarkt in Tongeren (Belgien). Der ist jeden Sonntag von 7:00 bis 13:00 Uhr geöffnet und absolut zu empfehlen.
Welcher Grill zur Outdoorküche?
Darüber könnte man wahrscheinlich ganze Bücher schreiben. Grillen ist ja irgendwie zu einer Obsession geworden. Ein neues Männerworkout. Bald wird es bestimmt zur olympischen Sportart erhoben. Ich als Frau bin da qua Geschlecht außen vor 😉
Für mich fühlt sich der Besuch in einem Grill-Center eher an wie der Eintritt in eine Parallelwelt. Auf zweitausend Quadratmetern Grills soweit das Auge reicht. Wie soll man sich da entscheiden und für was? Der Mann an meiner Seite sieht das ähnlich. Wir brauchen keine fünf Meter lange Grill-Station mit Infrarot-Keramibrenner, Seitenkochfeld, Räucherofen, und, und, und mit etwas geringerem aus einem Grill-Center zu treten erschien uns auch nicht möglich.
Deshalb verwenden wir für die Outdoorküche einfach unseren kleinen Reisegrill, der uns schon auf vielen Reisen gute Dienste geleistet hat. Mehr als zwei Würstchen passen da nicht drauf, aber das macht uns nichts aus. Wenn wir eine größere Grillparty feiern wollen, werfen wir einfach den guten alten Holzkohle-Kugelgrill von unserem Nachbarn an.
Ein Griff in die Deko-Kiste
Ein bisschen Deko muss sein. Irgendwo müssen wir ja unsere ganzen Reise-Souvenirs unterbringen. Das Madonna-Fliesenbild haben wir auf den Azoren gekauft. Es hat ein offizielles Siegel, das bestätigt, das es von Hand gemalt wurde. Nun ja, das sieht man auch ohne Siegel und mir scheint der Maler hatte beim Zeichnen der Gesichter nicht seinen besten Tag. Wir fanden es rührend und freuen uns, dass die oder der Madonna jetzt unsere Outdoorküche beschützt.
Das alte Schild haben wir auf einer Wiese in Albanien gefunden. Den dazugehörigen Platz leider nicht. Gefertigt wurde es aus einem Ölfass-Deckel, der alte Ausguss dient als Aufhängung für das Schild. Keine Ahnung warum die Schrift nicht parallel zur Aufhängung verläuft. Vielleicht ging es zu dem Platz bergauf? Dann wäre es irgendwie logisch 😉
Jetzt noch ein paar Blümchen – wir sind ja schließlich draußen – und damit ist meine Deko-Lust auch schon erschöpft.
Das Wichtigste an einer Outdoorküche …
… sind für uns die Menschen, die dort mit uns essen und trinken. Das erste Fest zur Einweihung der Terrasse haben wir hier bereits gefeiert. Jetzt müssen nur noch die neu entstandenen Beete gestaltet werden. Das Sonnenbeet ist mit fünf mal drei Meter ganz schön groß. Da passen eine Menge sonnenhungrige Pflanzen rein. Das Schattenbeet dagegen stellt besondere Ansprüche an die Auswahl der Pflanzen – zumindest wenn man auf Blüten nicht ganz verzichten will. (Falls Ihr ein schattiges Fensterbrett habt, könnt Ihr Euch hier Inspiration zu Schattenpflanzen für Balkonkästen holen.) Einen genauen Pflanzplan gibt es dann im nächsten Beitrag. Bleibt also dran, wenn Ihr wissen wollt wie es weitergeht.
Transparenzhinweis: Für diesen Text habe ich ein Honorar bekommen. Außerdem wurden mir die vorgestellten Produkte zur Verfügung gestellt. Auf den Inhalt des Textes hat das keinen Einfluss.
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