Anleitung zum Bau einer Terrasse aus Natursteinen mit Outdoor-Küche und angrenzendem Staudenbeet. Heute Teil 1 – Planung.

Kennt Ihr schon unseren Hausgarten? Der ist bislang kaum auf dem Blog aufgetaucht, das wird sich in diesem Jahr allerdings ändern. Wir bauen nämlich eine neue Terrasse aus Natursteinen, mit viel Platz zum Sitzen und integrierter Outdoor-Küche. Wurde auch langsam Zeit. Der alte Sitzplatz mit Waschbetonplatten war nicht besonders ansehnlich. Einige Platten waren eingesunken, eine wackelige Angelegenheit und zu heiß war es an der Stelle auch noch.

Deshalb heißt es bei uns in diesem Jahr: alles neu macht der Mai. Die Waschbetonplatten kommen weg. Die Terrasse wandert an eine andere Stelle. Rasen muss abgestochen und Erde ausgekoffert werden. Dann werden neue Platten verlegt, die Outdoor-Küche gebaut und das neue Beet (am alten Sitzplatz) mit Stauden bepflanzt. Und das alles im Mai? Naja, nicht ganz. Aber zumindest fangen wir im Mai damit an.

Der alte Sitzplatz in unserem Garten
So sieht die Sitzecke im Garten zur Zeit aus, da ist Potential nach oben.

Wie plant man eine Terrasse?

Als absolute Terrassen-Selbstbau-Newbies haben wir uns erst einmal im Netz schlau gemacht, danach dann den handwerklich sehr fitten Vater angerufen und um moralischen Beistand für den handwerklich nicht ganz so fitten Mann gebeten. Unterstützt werden wir außerdem von unserem Kooperationspartner, der Firma Hornbach, die uns mit Rat und Tat versorgt.

Am Ende haben wir dann hoffentlich eine neue Terrasse und Ihr eine super authentische Anleitung zum Nachbauen. So ist zumindest der Plan.

Schritt 1: Aufmaß erstellen und Plan zeichnen

Vor vielen Jahren habe ich einmal eine Ausbildung zur Bauzeichnerin gemacht. Damals wurde noch mit Tusche auf Papier gezeichnet und Fehler mit der Rasierklinge weggekratzt. Das war Pre-copy, -pace und -delete 😉

Für die Terrassen-Planung habe ich meine alten Fähigkeiten hervorgekramt, erst einmal ein Aufmaß im Garten gemacht und dann einen Plan gezeichnet. Ganz old-school auf Papier.

Der Terrassenbau beginnt mit einem anständigen Aufmaß
Plan erstellen für die neue Terrasse

Was muss man bei der Wahl des Terrassen-Standortes beachten?

Wir haben eine Weile über den neuen Platz, die Form und die Abmessungen für die Terrasse nachgedacht. Am besten funktioniert das für mich, wenn ich die Fläche tatsächlich markiere. Mit einem Seil oder mit Holzlatten. Dann kann ich die Wirkung einfach besser einschätzen.

Faustregel zur Terrassengröße:

Unsere Familie ist nicht gerade klein. Wenn alle unsere erwachsenen Kinder mit Partnern kommen, sind wir zu Zehnt. Für die neue Terrasse haben wir daher rund 20 Quadratmeter vorgesehen.

Die Lage des Sitzplatzes

Auch empfehlenswert: sich einen Stuhl schnappen und auf die Fläche setzen. Schauen wie man dort sitzt, wie der Garten von dort aus aussieht. Auch mal einen Tag lang beobachten, wann der Platz Sonne und Schatten abbekommt. Überlegen wann man im Garten sitzt und ob dann ein sonniger oder ein schattiger Platz gewünscht ist.

Wir sitzen meist nachmittags im Garten. In der Zeit fällt die Sonne durch die Blätter eines Baumes. Das ist sehr angenehm. Wir brauchen keinen Sonnenschirm, sitzen aber auch nicht im vollen Schatten.

Auswahlkriterien für die Lage der Terrasse:

Unser Garten ist von einer hohen Mauer umgeben. Sichtschutz ist also für uns kein Thema. Der schöne Ausblick schon eher. Die ziemlich graue Mauer bekommt im Zuge des Terrassenbaus einen neuen Anstrich. Das bringt auch direkt mehr Licht in den Garten. Mitten im Garten steht ein alter Birkenstamm. Bislang diente er uns als Halterung für die Hängematte. Fällen wollen wir ihn nicht. Stattdessen haben wir eine mehrfach blühende duftende Kletterrose an seinen Fuß gepflanzt. So wird der Baum zum Blickfang und mit den Jahren werden die Ranken eine Art Eingang zur Terrasse bilden.

Passend zur neuen Terrasse werden auch die Wände neu gestrichen.
Ramblerrose am Terrasseneingang

Schritt 2: Material aussuchen

Nachdem feststeht wo die Terrasse hin soll und wie groß sie wird, steht die Auswahl des Bodenbelages an. Für uns war dieser Punkt schnell erledigt. Die Natursteinplatten der Hornbach Eigenmarke Flairstone. Die fanden wir sofort todschick. Wir mussten uns letztlich nur noch für eine Farbe und ein Verlegemuster entscheiden.

Vor- und Nachteile verschiedener Bodenbeläge

Deshalb werde ich auch nur ganz kurz auf die verschiedenen Möglichkeiten eingehen. Am einfachsten, aber auch kurzlebigsten ist ein Belag aus Rindenmulch. Damit haben wir den Sitzplatz unter unserem Apfelbaum im Schrebergarten gestaltet. Der Mulch verrottet und muss alle paar Jahre wieder aufgefüllt werden. Außerdem verunkrautet die Fläche relativ schnell. Dafür sieht es sehr organisch aus. Ich mag den Geruch und den natürlichen Look. Der alte Terrassen-Belag aus Waschbetonplatten war in den 70ern sehr verbreitet. Günstig, langlebig, aber leider hässlich. Unser Gartenweg ist auch damit belegt. Inzwischen gibt es sehr viel schönere Lösungen aus Beton oder auch aus Feinsteinzeug – eine Art Fake-Naturstein.

Mir persönlich gefällt Holz auch sehr gut. Eine Freundin hat ihre Terrasse mit Holzfliesen belegt. Sieht sehr gemütlich aus, muss aber alle paar Jahre gestrichen werden und kann bei Nässe auch schon mal rutschig werden.

Rindenmulch als Bodenbelag
Natürlicher Sitzplatz mit Rindenmulch
Holz-Terrasse, schön aber rutschig bei Nässe
Holzdielen werden rutschig bei Nässe

Das Problem entfällt bei Naturstein. Er ist nicht ganz preiswert, aber dafür rutschfest, robust, langlebig, frostsicher und ausgesprochen pflegeleicht.

Soweit meine unvollständigen Anmerkungen. Hier findet Ihr eine übersichtliche Liste mit den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Bodenbeläge.

Verlegemuster: Römischer Verband

Wir haben uns dazu entschieden die Terrassenplatten im römischen Verband zu verlegen. Das ist eine Verlegeart, die – nomen est omen – wahrscheinlich die alten Römer erfunden haben. Sieht aus wie ein wahllos aneinander gelegtes Muster verschieden großer Steinplatten, ist aber ein geometrisches System, das strengen Regeln folgt. Regeln über die wir uns gottseidank keine Gedanken machen müssen, weil die Steine in passenden Lagen mit Verlegeanleitung geliefert werden.

Mir gefällt am römischen Verband nicht nur die Optik. Durch die Verwendung der verschiedenen Formate fallen bei der Produktion kaum Reste an. Ein nachhaltiger Umgang mit Naturstein also.

Schritt 3: Material bestellen

Die Lage steht fest, die Größe steht fest, das Material steht fest. Jetzt muss der ganze Kram nur noch bestellt werden. Nur noch? Ganz so einfach ist es nicht. Um eine Steinterrasse professionell zu verlegen, benötigt man einen Unterbau aus mehreren Schichten. Das ganze soll ja dauerhaft halten und frostfest sein.

Nach einer kurzen Recherche (Anruf bei meinem bauerprobten Vater) weiß ich, dass wir die Fläche ca. 30 bis 40 Zentimeter tief auskoffern müssen. Ganz unten rein kommen dann ca. 30 Zentimeter Schotter. Darauf eine drei bis fünf Zentimeter dicke Schicht Splitt. Auf dieser Schicht werden die Platten verlegt. Verfugt wird mit feinem Sand.

Das rechnen wir jetzt erst einmal alles aus. Ist ja nicht soooo schwer: a * b * c

Materialmengen für die Terrasse ausrechnen
Materialmengen für die neue Terrasse ausrechnen.

Kompetente Beratung vor Ort

So ganz wohl war uns mit unseren Rechnungen dann doch nicht. Deshalb sind wir in den nächsten Hornbach gefahren und haben uns vor Ort ausführlich beraten lassen. In der umfangreichen Outdoor-Ausstellung konnten wir die Steine auch ansehen und anfassen. Bei mir hat das zu einer spontanen Änderung in der Farbwahl geführt, obwohl die Farben im Online-Shop schon sehr gut wiedergegeben werden.

Zusammen mit einer Fachberaterin sind wir unser Bauvorhaben Punkt für Punkt durchgegangen und haben dabei noch den einen oder anderen wertvollen Tipp bekommen. Unser persönliches Highlight: der weiße Gummi-Hammer, damit wir beim Verlegen keine unschönen schwarzen Streifen auf den hellen Platten hinterlassen.

Material für Terrassenbau bequem online bestellen

Für uns war die Beratung vor Ort genau richtig. Wir haben uns danach deutlich sicherer gefühlt. Es war gut mit einer erfahrenen Fachfrau die einzelnen Bauschritte durchzugehen.

Aber was, wenn der nächste Hornbach zu weit weg ist oder ganz einfach die Zeit fehlt dort vorbei zu fahren? Die gesamte Terrassenplanung lässt sich auch bequem online erledigen. Das Internetportal ist übersichtlich aufgebaut und gut durchdacht. Hat man einen Artikel ausgewählt und in den Warenkorb gelegt, bekommt man dazu passende Produkte vorgeschlagen. Das ist ganz hilfreich, wenn man zum Beispiel nicht weiß, welchen Schotter und welchen Splitt man für den Unterbau braucht.

Material für Terrasse online bestellen

Ziemlich cool sind auch die vielen Anleitungs-Videos. Wenn man den Jungs und Mädels (huch, wo sind die Mädels? ;-)) so beim Verlegen zuschaut, wirkt das alles ganz einfach. Auf jeden Fall wird jeder Schritt gut verständlich beschrieben und gezeigt. Mega hilfreich für Anfänger wie uns.

Video: Anleitung zum Bau einer Stein-Terrasse

Logistische Überlegungen

Für unsere neue Terrasse bekommen wir insgesamt 18 Paletten mit Baumaterial geliefert. Wir wohnen in einer eher kleinen Straße. Parkplätze sind hier Mangelware. Alle Baumaterialien müssen durch unseren Hausflur in den Garten transportiert werden. Keine ungewöhnliche Situation in der Stadt. Auch nicht unlösbar. Aber doch mit etwas logistischem Aufwand verbunden.

Würden alle 18 Paletten auf einmal angeliefert, müssten wir die ganze Straße absperren. Das wollen wir nicht.

Unser Plan: Wir lassen uns das Material in der Reihenfolge, in der es verbaut wird liefern.

Vorteil: wir müssen nichts zwischenlagern (wir wüssten auch gar nicht wo).

Nachteil: das Material muss direkt am Anliefertag verarbeitet werden.

Der spannende Aspekt dabei: wird das so klappen? Halten sich die Lieferanten an die Liefertermine? Lässt sich das überhaupt so genau terminieren? Damit wir genügend Zeit zum Verarbeiten haben müsste die Anlieferung ja am Vormittag erfolgen. Für ausreichend Arbeitskräfte haben wir gesorgt. Unsere Jungs müssen ran. Familienpflicht. Aber der Rest scheint mir doch sehr ungewiss. Schätze wir müssen einen Plan B entwickeln. Für unvorhergesehene Verzögerungen. Vielleicht doch ein Zwischenlager im Hof einrichten. Nachbarn informieren, dass es für eine Weile ein wenig eng wird.

Bleibt dran, wenn Ihr wissen wollt, wie unser Plan aufgegangen ist. In ein paar Wochen wissen wir mehr. Dann ist die Terrasse hoffentlich gebaut.

Transparenzhinweis: Für diesen Text habe ich ein Honorar bekommen. Außerdem wurden mir die vorgestellten Produkte zur Verfügung gestellt. Auf den Inhalt des Textes hat das keinen Einfluss.

5/5 – (1 vote)