Der Kirschbaum im letzen Jahr:
Bislang waren unsere Kirschbaumrettungsversuche nicht wirklich erfolgreich. Auch in letzten Jahr hat der Killerpilz Monillia wieder erbarmungslos zugeschlagen. Trotz extra angelegtem Fußbett aus Maiglöckchen und Meerrettich. Trotz radikalem Rückschnitt. Trotz regelmäßiger Baumumarmung und gutem Zureden. Hat alles nichts geholfen. Die paar Kirschen die er dennoch getragen hat, haben wir (nicht ganz freiwillig) an die große Vogelschar im Horrorgarten abgetreten. War nicht mit „Chery, chery Lady“ 2013.
Trennen wollten wir uns trotzdem nicht. Der Baum und ich. Weil ich Sauerkirschen wirklich mag. Und auch weil er gebraucht wird. Wo sonst soll ich die Hängematte befestigen? Aber was hilft, wenn scheinbar gar nichts hilft? Die EU macht’s vor. Tiefe Einschnitte sind gefordert. Kein Problem für den Mann. Das unordentliche Astwachstum ist ihm eh ein Gräuel. Er steht auf gerade Linien und rechte Winkel. Endlich konnte er einmal so richtig aufräumen.
Der Kirschbaum hat ordentlich Holz gelassen. Nur ein paar Aststümpfe sind ihm geblieben. Sollte er jemals wieder Kirschen tragen, kann sogar ich Zwerg sie ohne Leiter pflücken. Das zumindest ist ein echter Vorteil. Und auch das Schutznetz gegen Vogelgier lässt sich bei dieser Größe schnell überwerfen. In einem anderen Garten habe ich einen ähnlich radikal beschnittenen Baum gesehen und er trug mehr Früchte, als unser ehemaliger Riese jemals getragen hat. Das lässt mich hoffen. Und während ich sanft in der Hängematte schaukele, träume ich von einer üppigen Kirschernte im nächsten Jahr.
Und so sieht es in diesem Jahr aus:
Der Kirschbaum hat an seinen kleinen Stummelästen üppig ausgetrieben. Darunter viele dicht mit Blüten besetzte Triebe. Das lässt hoffen für die diesjährige Kirschernte.
Aufgrund der geringen Höhe ist der Vogelschutz kein Problem. Das Netz lässt sich problemlos überwerfen. An die Spatzen und Amseln werden wir 2014 sicher keine Kirschen verlieren.
Ob wir gegen den Killerpilz Monilia eine Chance haben ist da schon eine andere Frage. Die sicherste Variante wäre wohl den Baum mit einem biologischen Spritzmittel zu behandeln. Dafür ist es aber fast zu spät. Die erste Spritzung sollte vor dem Öffnen der Blüten erfolgen.
Bedingt durch das überraschend warme Wetter sind die aber längst geöffnet. Und wenn ich die Blütenpracht so sehe fällt es mir sehr schwer zu glauben, dass ein fieser Pilz nur darauf lauert sie in braune vertrocknete Zweige zu verwandeln. Viel lieber stelle ich mir vor wie aus jeder kleinen weißen Blüte eine saftige rote Kirsche wird.
Wie auch immer das Ganze ausgeht, in jedem Fall wird der Baum in diesem Jahr wieder einen schicken grünen Bubikopf tragen und ein wenig Schatten spenden. Beste Vorraussetzungen also für einen Sommer in der Hängematte.
Ich freu mich drauf!
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