Zum ersten Mal sind mit Spargelerbsen vor ein paar Jahren in einem Gartengeschäft in England begegnet. Ich bin ja bekanntlich leicht für ungewöhnliche Gemüsesorten zu begeistern und die hübschen roten Blüten haben mir, genauso wie die geflügelten Schoten (man nennt sie auch Flügelerbse), gleich gefallen. Der erste Anbauversuch ging dann leider in die Hose. Vermutlich war der Standort nicht sonnig genug.
Letztes Jahr habe ich die Spargelerbse dann bei Dreschflegel entdeckt und einen zweiten Versuch gewagt. Diesmal mit einer gelb blühenden Sorte. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Die Pflanzen haben sich sehr gut entwickelt und eine erste kleine Ernte habe ich schon verarbeitet.
Bei uns sind Spargelerbsen noch ziemlich unbekannt. Ich kenne niemanden, der sie ebenfalls anbaut. In England ist sind sie stärker verbreitet und in Asien gelten die kleinen Schoten der Flügelerbse sogar als Delikatesse. Kann ich gut verstehen. Die zarten Schoten zergehen auf der Zunge und überzeugen durch ihren delikaten Geschmack. Also ran an die Spargelerbse!



Anbaubedingungen für Spargelerbsen
Spargelerbsen sät man von April bis Juli direkt ins Beet. Ich habe meine Pflanzen bereits im März auf der Fensterbank vorgezogen und Ende April ins Beet gepflanzt. Der Pflanzabstand beträgt 30×40 Zentimeter. Im Hochbeet kann man auch etwas enger pflanzen. Der Standort sollte möglichst sonnig sein. Der Boden humos und feucht.
Es hat ein wenig gedauert bis die Pflanzen so richtig in Schwung kamen, aber dann waren sie kaum zu bremsen. Spargelerbsen bilden 30-50 Zentimeter lange Triebe und mit diesen Trieben haben sie meine zarten Möhren fest umarmt. Zwecks Möhren-Rettung habe ich ein Rankgitter zwischen den beiden errichtet. Daran wachsen sie jetzt nach oben. Auf der anderen Seite dürfen sie locker über den Hochbeetrand abhängen. Ich kann mir Spargelerbsen gut als Bodendecker zwischen hochwachsenden Gemüsesorten mit hohem Stickstoffbedarf vorstellen. Die Spargelerbse gehört zu den Leguminosen. Sie sammelt Stickstoff aus der Luft und speichert ihn in ihren Wurzeln, in den sogenannten Knöllchenbakterien. Davon profitiert die Pflanze selbst, aber auch andere Pflanzen in ihrer Umgebung. Nächstes Jahr versuche ich es mal mit einer Mischkultur von Spargelerbsen und Palmkohl.


Ernte und Verarbeitung
Spargelerbsen werden jung geerntet. Die Schoten sollten nicht größer als drei bis fünf Zentimeter sein. Größere Schoten sind hart und ungenießbar. Die Ernte beginnt Mitte Juni. Je öfter man die Pflanzen durchpflückt, desto mehr neue Schoten bilden sich. Die kleinen Schoten sind in dem Blätterwirrwar gar nicht so einfach zu finden. Aber da sie im Hochbeet stehen tut mir bei der Ernte wenigstens nicht der Rücken weh. Und wenn man welche übersieht, ist es auch nicht schlimm. Die kann man dann ausreifen lassen, trocknen und zur Saatgutgewinnung für das nächste Jahr verwenden.
Die ersten Schoten habe ich mit Butter in der Pfanne gedünstet und mit etwas frischem Estragon, Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Sie waren sehr zart und lecker. Sie schmecken tatsächlich nach einer Mischung aus Erbse und Spargel, auf jeden Fall sehr delikat. Man kann übrigens auch die jungen Sprossen essen – in England ist das – auch bei Erbsen, sehr verbreitet. Im Prinzip kann man Spargelerbsen wie Zuckererbsen zubereiten. Einfach kurz in Wasser oder Butter dünsten, würzen und genießen. Je nachdem, wie üppig meine Ernte ausfällt, werde ich ein paar Rezepte ausprobieren und natürlich auch hier im Blog vorstellen.
Und falls doch jemand von euch Spargelerbsen im Garten hat, freue ich mich über einen Kommentar, zwecks Erfahrungsaustausch.


Hallo,
die Erbse wuchs vor ein paar Jahren auch bei mir im Garten. Sie brauchte sehr viel Platz. Nur wenige der Pflanzen haben mein 3 x 1 Meter großes Beet sofort in Beschlag genommen (ich weiß gar nicht mehr, was da noch wachsen sollte … Mangold? Auf alle Fälle hatte der keine Chance). Vorkeimen war nicht nötig. Erbsen in den Boden, wachsen lassen. Die Blüten sind wunderschön und die Spargelerbse wirkt wie eine Zierpflanze, statt wie Gemüse.
Allerdings mangelte es mir an Kreativität bei der Zubereitung der Schoten, ich bereitete sie genauso zu, wie du. Deswegen habe ich sie nicht wieder angebaut. Ich gebe anderen Leguminosen (Erbsen, Zuckerschoten, Bohnen …) den Vorrang vor dieser Schönheit. Aber vielleicht nächstes Jahr wieder. Falls dir noch ein nettes Rezept einfällt, das du uns hier verraten magst, würde die Spargelerbse in meinen Garten sicherlich besser Fuß fassen.
Liebe Grüße, Yvonne
Liebe Yvonne,
vielen Dank für deinen Kommentar. Raumgreifend sind sie wirklich. Sieh Trenngitter zwischen den Karotten und den Spargelerbsen. Mal sehen was mir an Rezepten dazu einfällt. Muss mal gründlich recherchieren. Gebe sie dann auf jeden Fall weiter.
Liebe Grüße
Anja
Dieses Gemüse kenne ich gar nicht! Aber ich bin ja auch nicht so die Gemüsegärtnerin! Allerdings bin ich sehr begeistert von meinem Minihochbeet! Für die Spargelerbsen wäre es aber vermutlich zu klein!
Viele Grüße von
Margit
Wie groß ist dein Mini-Hochbeet denn? Ein paar würden bestimmt rein passen. Aber wenn man wenig Platz hat, sollte mann erst mal das anbauen, was man besonders gerne mag. Soll ja Spaß machen.
Liebe Grüße
Anja
Hallo Anja, ich bin von deinem Beitrag zur Spargelerbse begeistert! Jetzt weiss ich, dass ich den Samen bestellen MUSS. 🙂 Nachdem ich meinen kleinen Garten aufgeben musste und mich jetzt mit Kübeln auf dem Hof begnüge, habe ich allerdings ein Platzproblem. Meine Tomaten kommen ganz gut in 40×40 cm-Töpfen – meinst du, dass ich die Spargelerbsen da als Unterpflanzung setzen kann? Als begeisterte Chaos-Gärtnerin und -Köchin kann ich an diesem Versuch nicht vorbei!
Liebe grüne Grüße
Elke
Liebe Elke,
ich kann mir vorstellen, dass das funktioniert. Die Spargelerbsen ranken ja am Boden rum, kommen den Tomaten also nicht ins Gehege. Wenn du regelmäßig düngst dürften auch genügend Nährstoffe für die Tomaten vorhanden sein. Die Spargelerbsen sammeln ja eh Stickstoff mit ihren Wurzeln. Probiere es einfach aus. Ich werde nächstes Jahr wieder eine Reihe davon anbauen. Man muss sie nur wirklich zeitig ernten. Sobald die Schoten zu groß sind werden sie faserig und schmecken sie nicht mehr.
Liebe Grüße
Anja
Hallo Anja,
ich habe die Spargelerbse dieses Jahr im Toom bei den Saaten seltener oder alter Gemüsesorten gefunden. Da ich ein Beet im Garten habe dass die Ansprüche sicher erfüllt bin ich ganz zuversichtlich, dass ich die Spargelerbse erstmalig in diesem Jahr essen kann.
Bei meiner Recherche nach dem Kauf der Samen habe ich die rote Blüte gesehen und ich fühlte mich in meine Kindheit zurück versetzt. In unserem Garten damals gab es wohl auch die Spargelerbse, aber ich kann mich nicht daran erinnern sie jemals gegessen zu haben. Aber an die Fruchtform kann ich mich erinnern.
Ich bin total gespannt und werde, wenn ich es nicht vergesse hier berichten.
Hallo Ute,
da bin ich gespannt auf deinen Bericht. Wir haben in diesem Jahr keine angebaut. Nächstes jähr wieder.
Liebe Grüße Anja
Ich habe auch beim Toom diese Sorte entdeckt … u.a. 🤗😀
Da ich auch alte Sorten mag, habe ich sie dieses Jahr mal in ein Medium-Beet mit Rankgitter gesetzt.
Letztes Jahr habe ich mit Rattenschwanzradies begonnen, hatte ich vor Jahren schon. Gab es auch beim Toom 😉
Bin mal gespannt, was die Spargelerbse dieses Jahr macht.
Ja ich habe sie auch dieses Jahr mal angebaut und hat lange gedauert bis sie richtig Gas geben.
Habe dieses Jahr zum ersten mal die Spargelerbse angebaut. In einem Hochbeet (1,20 × 0,80), in der Mitte eine Zuchini, in den 4 Ecken jeweils 2 Erbsen. Diese hängen nun über den Bertrand und wie ich jetzt gesehen habe, kann ich schon Schoten ernten. Bin gespannt, wie sie schmecken.
Ich habe die rot blühende in meinem Hochbeet. Hatte jeder einen kleinen Stab gegeben, Gitter ist besser.
Mit dem Ernten hatte ich wohl zu lange gewartet, sie waren dann zum Teil sehr hart/fasrig. Aber die Blüte ist hübsch. Sie blühen weiterhin und so habe ich Hoffnung, den richtigen Erntezeitpunkt noch zu erwischen.
Danke für die Hinweise dazu!
Liebe Maja,
der Erntezeitpunkt ist wirklich tricky und zu spät geerntet sind sie nicht essbar. Wir haben sie dieses Jahr nicht angebaut. Vielleicht im nächsten wieder.
Liebe Grüße
Anja
Platz haben wir genug, somit werde ich sie ausprobieren. Mit einer Mischung aus Petersilie Knoblauch-Gras und Schnittlauch im Pfannkuchen sind sie bestimmt auch Lecker! Wir lieben Spargel und Erbsen, bestimmt eine gute Combi