Hochbeete bewässern mit Gefäßen aus Ton – eine clevere Idee für faule kluge Gärtner*innen.

In diesem Sommer ist die Gartenbewässerung eine recht zeitintensive Aufgabe. Vor allem wenn man wie wir vieles in Hochbeeten anbaut. Jeden zweiten Tag stehe ich stundenlang mit der Gießkanne oder dem Gartenschlauch in der Hand im Garten und gieße reihum meine Beete. Finde ich im Prinzip zwar sehr meditativ, aber langsam wird’s mir doch langweilig. Ich hätte gerne mal ein paar Tage frei, ohne dass mir bei der Rückkehr die schlappen Blätter von Rosenkohl, Gurken und Salat mit letzter Kraft zuwinken. Eine Blogger-Freundin hat letztens Tongefäße, sogenannte Ollas, zur Bewässerung von Hochbeeten empfohlen. Leider ohne Bezugsquelle. Die habe ich jetzt gefunden oder besser gesagt, ich bin von ihr (in Form einer Kooperationsanfrage) gefunden worden. Die Firma Bio Green bietet Tongefäße zur Hochbeet-Bewässerung unter dem Namen Hydro Max in drei verschiedenen Größen an und möchte gerne mit mir zusammenarbeiten. Passt wie Faust auf Auge oder vielleicht lieber wie Topf auf Deckel.

Hochbeete bewässern - mit Gefäßen aus Ton

So funktioniert die Hochbeet-Bewässerung mit Tongefäßen

Die Gefäße werden aus unlasiertem, offenporigem Ton gefertigt. Man kennt das von ganz gewöhnlichen Tontöpfen. Wasser kann darin von innen nach außen diffundieren. Und genau das passiert wenn die Töpfe in der Erde vergraben und mit Wasser gefüllt werden. Das Wasser wird langsam und stetig an die Umgebung abgegeben. Durch den Deckel auf dem Gefäßhals, kann kein Wasser ungenutzt verdunsten und durch die lange tropfenartige Form der Gefäße verteilt sich das Wasser genau da, wo auch die Wurzeln der Pflanzen sind.

gekaufte Ollas

Der Vorteil von unterirdischen Wasserspeichern

Ich habe es quasi schon geschrieben. Keine Wasserverdunstung an der Oberfläche. Das Wasser verteilt sich in tieferen Erdschichten, genau da, wo die Wurzeln der Pflanzen danach suchen. Und es verteilt sich so langsam, dass es von den Pflanzen optimal genutzt werden kann. Einige von Euch vergraben vielleicht Tontöpfe neben Tomatenpflanzen und gießen dann dort hinein. Das ist im Prinzip auch eine Art unterirdischer Wasserspeicher. Nur verdunstet durch die Öffnung nach oben viel Wasser und durch das Loch im Tontopf versickert es schneller, als in einem geschlossenen Gefäß. So schnell, dass es von der Pflanze nicht optimal genutzt werden kann. Caro schreibt noch, dass sie in den Beeten mit unterirdischen Wasserspeichern kaum Probleme mit Schnecken hat. Klar, die Beet-Oberfläche bleibt, wenn es nicht regnet, ja auch trocken.

Loch in Größe des Tongefäßes graben.
Hochbeete bewässern - mit Gefäßen aus Ton geht das ganz einfach und ohne viel Aufwand. Reduziert den Wasserverbrauch und die Gießintervalle ganz erheblich.

Hochbeete bewässern leicht gemacht

In den bereits bepflanzten Hochbeeten kann ich die Hydro Max Gefäße leider nicht einsetzen. Dazu müsste ich ein Loch in Gefäßgröße graben und ich fürchte das kriege ich nicht hin ohne die Wurzeln der dort wachsenden Gemüsepflanzen zu beschädigen. Aber in unserem neuen Hochbeet ist genug freie Fläche vorhanden. Wir haben es kurz bevor es so wahnsinnig heiß wurde aufgebaut und mit Erde gefüllt. Außer ein paar überzähligen Tomaten und meiner Glockenchili steht noch nichts drin. Bevor ich nun das Wintergemüse einsäe, kann ich bequem die Bewässerungsgefäße darin unterbringen.

Die Gefäße sind schnell in der lockeren Hochbeet-Erde versenkt. Für die beiden Behälter habe ich nichtmal zehn Minuten gebraucht. Ein 6,5 Liter Gefäß reicht laut Hersteller aus um eine Beet-Fläche von 1,20 mal 1,20 Metern zu bewässern. Ich habe zwei Hydro Max mit 6,5 Litern Fassungsvermögen in meinem ein mal zwei Meter großen Hochbeet vergraben. Das sollte für eine optimale Wasserversorgung genügen. Der Hals der Gefäße schaut ein wenig aus der Erde raus. Er wird mit einem Kunststoffdeckel verschlossen. Die Öffnung ist groß genug, um die Gefäße bequem mit der Gießkanne zu füllen.

Hochbeete bewässern - mit Gefäßen aus Ton geht das ganz einfach und ohne viel Aufwand. Reduziert den Wasserverbrauch und die Gießintervalle ganz erheblich.
Hochbeete bewässern - mit Gefäßen aus Ton geht das ganz einfach und ohne viel Aufwand. Reduziert den Wasserverbrauch und die Gießintervalle ganz erheblich.

Für die Optik habe ich rund um ein Gefäß noch eine sehr scharfe Chili und ein kleinblättriges Basilikum gepflanzt. Die andere Seite ist (bis auf drei kümmerliche Salatköpfe) leer und wird demnächst mit Wintersalat, Mangold und Roter Bete eingesät. Die Saat muss man am Anfang trotz Bewässerungssystem gießen. Zumindest solange bis sie aufgegangen ist.

Jetzt bin gespannt für wie viele Tage der Wasservorrat ausreicht. Wenn das System gut funktioniert, werde ich auch die anderen Hochbeete nach und nach damit ausstatten. Im Winter soll man die Gefäße übrigens aus der Erde nehmen, um Frostschäden am Ton zu vermeiden. Ich denke es reicht, wenn man darauf achtet, dass während der Frostperiode kein Wasser im Gefäß ist. Die Erde im Hochbeet friert bei uns nie durch.

Hochbeete bewässern - mit Gefäßen aus Ton geht das ganz einfach und ohne viel Aufwand. Reduziert den Wasserverbrauch und die Gießintervalle ganz erheblich.
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