Kräutertee schmeckt und ist gesund. Vor allem an kalten Herbst- und Wintertagen geht nichts über eine leckere Tasse selbst gemachten Kräutertee. Ich mische mir meinen Kräutertee am liebsten selbst. Die Kräuter dafür wachsen in meinem Garten. Ihr wollt euren eigenen Kräutertee selber machen – nichts leichter als das.
Teekräuter aus meinem Kräutergarten
Teekräuter schmecken nicht nur gut, sie sehen auch gut aus. Bei mir wachsen sie zwischen Blumen und Stauden im ganzen Garten verteilt und auf meiner selbst gebauten Kräuterspirale. Vieles habe ich bereits geerntet und getrocknet. Haupterntezeit ist im Sommer an einem warmen trockenen Tag. Dann ist der Anteil an aromatischen Stoffen in den Blüten und Blättern am höchsten.
Aus diesen Kräutern und Blüten kann man Kräutertee selber machen:
- Pfefferminze
- Ananasminze
- Zitronenverbene
- Zistrosenblätter
- Brennnesselblätter
- Hopfen
- Himbeerblätter
- Agastachen
- Ringelblumenblüten
- Rosenblüten
- Malvenblüten
- Holunderblüten
- Kornblumenblüten
- Baldrianblüten
- Hagebuttenschalen
- Apfelschalen
- Salbei (vor allem der leckere Fruchtsalbei)
- Fenchel
Teekräuter richtig trocknen
Ich benutze zum Trocken der Kräuter Holzstiegen mit Gitterboden. Man kann sie gut stapeln und es kommt rundum genügend Luft an die Kräuter. Meist sind sie nach wenigen Tagen in der Laube durchgetrocknet. Ein Platz in der prallen Sonne ist zum Trockenen weniger geeignet, dort verlieren die Kräuter zu viele Aromastoffe. Wer keinen Platz in der Laube hat oder keine Zeit, kann seine Kräuter auch im Backofen bei knapp 50°C trocknen. Die Trocknungsdauer im Backofen hängt sehr davon ab, was man gerade trocknet. Apfelschalen brauchen ein paar Stunden. Die zarten Malvenblüten sind nach 30 Minuten durchgetrocknet. Einfach immer mal reinschauen und fühlen. Die Kräuter müssen rascheln wenn man sie anfasst. Wenn die Kräuter richtig durchgetrocknet sind, verpacke ich sie luftdicht und lichtgeschützt in Dosen.
Kräutertee mischen
Meinen Kräutertee komponiere ich wie ein Parfümeur sein Parfüm. Eine gute Mischung besteht aus einer Basisnote, einer Kopfnote und einer Herznote. Die Basis bildet ein Kraut mit möglichst intensivem Aroma. Die Kopfnote wird von zwei bis drei verschiedenen Kräutern beigesteuert, die ich wegen ihrer Wirkung zufüge. Für die Herznote verwende ich Blütenblätter. Sie haben meist wenig Eigengeschmack, aber schmeicheln dem Auge.
Das richtige Mischungsverhältnis
- Basisnote, 5-6 Teile
- Kopfnote, 2-4 Teile
- Herznote, 1-2 Teile
Drei Kräutertee-Rezepte zum selbst mischen
Ich selbst trinke Kräutertee am liebsten pur, aber zum Verschenken machen Teemischungen einfach mehr her. Deshalb habe ich ein bisschen experimentiert und drei Mischungen mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen und Wirkungen entwickelt. Kräutertee immer mit kochendem Wasser übergießen und zwischen fünf und zehn Minuten ziehen lassen.
Pfefferminz-Prinz:
Basisnote: 6 Teile Pfefferminze
Kopfnote: 1 Teil Brennnesselblätter, 2 Teile Zistrosenblätter
Herznote: 1 Teil Rosenblüten
Meine Lieblingsmischung fürs Frühjahr. Die Pfefferminze wirkt anregend, krampflösend und reguliert die im Winter ein wenig träge gewordene Verdauung. Außerdem schmeckt sie einfach gut. Brennnesselblätter sind ein fester Bestandteil jeder Entschlackungskur. Sie wirken harntreibend, entwässernd und entzündungshemmend. Pur sind sie nicht so lecker, aber mit der Minze zusammen perfekt. Zistrosenblätter haben eine starke antioxidative Wirkung. Grüner Tee bietet im Vergleich nur ein Drittel der vitaminähnlichen Stoffe. Sie schützen vor Erkältungen (kann man ja im Frühling noch weniger gut gebrauchen als im Winter). Regelmäßig genossen haben sie eine immunstärkende Wirkung. Man kann Zistrosentee auch pur trinken. Er schmeckt aromatisch, aber ein wenig herb. Die Rosenblätter steuern neben Farbe auch ihren herrlichen Duft bei. Ich verwende die Blätter der Rose de Resht, einer alten sehr stark duftenden Damazenerrose.
Zitronen-Prinzessin:
Basisnote: 6 Teile Zitronenverbene
Kopfnote: 1 Teil Hopfen, 2 Teile Himbeerblätter
Herznote: 1 Teil Malvenblüten
Kräutertee mit Zitronenverbene kann ich das ganze Jahr trinken. Der zitronig frische Geschmack der Verbene ist einfach unübertroffen. so schmeckt und riecht der Sommer. Gute Laune garantiert. Außerdem wirkt Verbene noch entkrampfend, antibakteriell und mildert Völlegefühl. Mit Hopfen bekommt der Tee eine beruhigende Wirkung. Man muss ihn allerdings ein bis zwei Wochen trinken bevor sich sein schlaffördernder Effekt bemerkbar macht. Himbeerblätter werden gerne wegen ihrer stabilisierenden Wirkung verwendet. Durch die behaarten Blätter bleiben die einzelnen Komponenten der Tee-Mischung gleichmäßig verteilt. Ich verwende nur junge Blätter, die schmecken milder. Malvenblüten sehen nicht nur hübsch aus. Die in ihnen enthaltenen Schleimstoffe legen sich als Schutzfilm auf die Schleimhäute und schützen bei Schleimhautentzündung, Reizhusten und Heiserkeit.
Apfel-König:
Basisnote: 7 Teile Apfelschalen
Kopfnote: 1 Teil Hagebuttenschalen, 1 Teil Fruchtsalbei
Herznote: 1 Teil Ringelblumenblüten
Das ist die perfekte Mischung für Kinder. Leicht gesüßt, mit einem Löffel Honig, schmeckt sie ein wenig nach Apfelsaft. Ich verwende dafür die Apfelschalen, die bei der Herstellung von Apfelkompott oder Apfelkuchen übrig bleiben. Eine super Resteverwertung. Am besten trocknet man die Schalen im Backofen. Wenn sie zu langsam trocken werden sie braun und unansehnlich. Die Hagebuttenschalen geben dem Tee eine schöne Farbe. Der Fruchtsalbei verstärkt den fruchtigen Apfelgeschmack. Die Ringelblumenblüten haben wenig Eigengeschmack, sehen aber einfach hübsch aus in der Mischung.
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