Wollt Ihr das ganze Jahr eigenen Salat ernten? Probiert es mal mit meinem „Nie-wieder-Salat-kaufen“ Anbauplan. Mit Sorten-Vorschlägen für jeden Monat.
Mögt Ihr Salat so gerne wie ich? Also ich mag ihn erst so richtig gerne seit ich ihn selbst anbaue. Seit ich weiß wie viele verschiedene Sorten es gibt, die tatsächlich völlig unterschiedlich schmecken.
Für jede Jahreszeit gibt es die passenden Salatsorten. Zarter Pflücksalat im Frühjahr, knackiger Kopfsalat im Sommer, Eissalat im Herbst, Feldsalat oder die scharfen Asia-Salate im Winter. Salat rund ums Jahr genießen – im eigenen Garten gar kein Problem. Ihr müsst nur regelmäßig Eure Lieblingssalatsorten säen. Es gibt zwar auch vorgezogene Salatpflanzen zu kaufen, aber da ist die Sortenvielfalt nicht so groß. Versucht es lieber mit meinem „Nie wieder Salat kaufen Pflanzplan“. Der Aufwand ist überschaubar und das Ergebnis macht satt und glücklich.
Salat ist mein Gemüse
Der Auslöser für den Salat-Anbauplan kam von meiner Familie, denn nicht alles was in meinem Garten wächst, findet Zuspruch bei allen Familienmitgliedern. Vor allem der Nachwuchs erhebt bei dem einen oder anderen Gemüse, das auf dem Teller landet scharfen Einspruch. Worauf sich aber wirklich alle einigen können, ist Salat. Egal welcher! Und weil ich glückliche Gesichter am Essentisch mag, versuche ich rund ums Jahr eigenen Salat aus dem Garten auf den Tisch zu bringen.
So richtig gut geklappt hat das am Anfang nicht. Mangels Nachsaatdisziplin, Schneckendesastern und Vogelsaatgutattacken musste ich mich im Verlauf der ersten Jahre mit Tomaten, Gurken und Bohnen durch die eine oder andere Salat-Lücke mogeln. Aber die strenge Jury akzeptiert nur Blattsalate. Inzwischen klappt das ganz gut und ich kann meinen „Nie-wieder-Salat-kaufen-Pflanzplan“ allen wärmstens zur Nachahmung empfehlen.
Aussaattermine für Salat
Ich säe konsequent alle 1-2 Wochen eine kleine Menge Samen auf einem extra dafür reservierten Hochbeet aus. Die frische Saat schütze ich mit einem Streifen Gemüsevlies so lange vor scharrenden Vögeln, bis die Pflänzchen die ersten richtigen Blätter bekommen. Rauke, Pflücksalat und Feldsalat säe ich immer direkt an ihren endgültigen Platz. Irgendwo ist schließlich immer was frei. Wenn es draußen zu kalt oder zu heiß ist, weiche ich auf Aussaatkisten aus, die ich dann wahlweise in den Schatten stellen oder im Gewächshaus vor Kälte schützen kann. Die optimale Außentemperatur von Salat liegt zwischen 15 und 18 Grad Celsius. Niedrige Temperaturen verkraften die Samen besser als zu hohe. Sie keimen dann einfach langsamer.
Die meisten Salate brauchen 8-10 Wochen von der Aussaat bis zur Ernte. Rauke ist oft etwas schneller. Raddiccio braucht dafür deutlich länger. Erst nach 4 bis 6 Monaten ist er soweit. Am langsamsten wächst der fantastische Winterkopfsalat. Sieben Monate lässt er sich Zeit. Dafür liefert er auch nach einem harten Winter von März bis Mai knackiges Grün aus dem eigenen Garten.
Ich säe von:
- Anfang März bis Ende Juli regelmäßig Pflücksalat, Kopfsalat (am liebsten Forellensalat, der schmeckt auch noch wenn er geschossen ist) und Eissalat (den mehltautoleranten Tarengo oder den robusten Maravilla de verano)
- Anfang März bis Ende September regelmäßig eine Reihe Rauke
- Ende März bis Ende Juli regelmäßig ein paar Samen Romana-Salat (richtig lecker: Valmaine oder Brun d’hiver)
- Mitte Juni bis Mitte Juli jede Woche Winterraddiccio (meine Favoriten: Variegata di Castelfranco und Rossa di Treviso)
- Ende Juli bis Ende September regelmäßig Feldsalat und Zuckerhut
- Mitte August bis Ende September jede Woche ein paar Samen Winterkopfsalat (von Dreschflegel, verträgt unglaubliche -20°C)
- Anfang September bis Ende Oktober regelmäßig asiatische Pflücksalate (Empfehlenswert: eine Mischung aus Red Giant, Mizuna und Green in Snow
Salat ernten bis in den Frühling
Im Moment ernte ich noch den letzten Feldsalat. Er wächst durch Selbstausaat wo er will. Zwischen den schwarzen Schieferplatten fühlt er sich besonders wohl. Aber auch der Zuckerhut steht im milden Rheinland noch gut da. Für dezente Schärfe in der Salatschüssel sorgt der unempfindliche Red Giant.
In wenigen Wochen ist der erste Pflücksalat fertig. Ich habe ihn in diesem Jahr in ein mobiles Hochbeet gesät, das ich von einem Kunden-Fotoshooting übrig hatte. Jetzt steht er im Hinterhof von unserem Büro. Wir freuen uns schon auf die erste Ernte.
Tipp: Ich mische gerne Rote Bete und Mangoldsamen unter den Pflücksalat. Die jungen Blätter schmecken lecker und bringen Farbe in die Salatschüssel.
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