Im April habe ich in meinem Garten eine Wildblumenwiese angelegt. Inzwischen steht sie in voller Blüte. Meine Wildblumenwiese blüht. Sie ist ein kleines Paradies für Bienen- und Schmetterlinge. Schaut selbst.
Für die Aussaat hatte ich mir einen trüben Tag im April ausgesucht. Bis die ersten Keimlinge erscheinen, darf die frisch eingesäte Wiese nicht austrocknen. Das ist mit ein bisschen Unterstützung von Petrus deutlich einfacher. Schon nach wenigen Tagen war anstelle der braunen Fläche ein grüner Flaum zu sehen. Anfangs war ich mir nicht sicher, ob es sich um erste Keimlinge der Wildblumenmischung oder einfach um alte, reichlich im Boden vorhandene (Unkraut-)Samen handelt. Es war wohl beides. Am schnellsten waren zahlreiche Phaceliapflanzen, die eigentlich gar nicht in der Saatgutmischung enthalten waren. Ich nutze Phacelia als Gründünger für meine Gemüsebeete. Ein paar Samen haben sich scheinbar auf das Wiesenstück verirrt. Den Bienen hat es gefallen. Inzwischen habe ich die verblühten Blütenstände abgeschnitten um Platz für andere Pflanzen zu schaffen.
Bunte Blütenvielfalt
Nach den Phacelia dominierten Kornblumen in klassischen Blau, aber auch Varianten in dunklem Lila, zartem Rosa und reinem Weiß, das Feld. Sieht hübsch aus. Erinnert mich an die Kornfelder meiner Kindheit. Ein bisschen roter Klatschmohn ist auch dabei.
Besonders begeistert bin ich von den filigranen roten Leinblüten. Ob die wohl im nächsten Jahr wiederkommen? Sie sind so zart, ich fürchte fast sie werden von den Grassamen unterdrückt. Die kleine rosa Blüte mit gelben Rand sieht aus wie eine Speisechrysantheme. Hatte ich mal vor Jahren gesät, sind aber nie aufgegangen. In der Saatgutmischung sind keine Chrysanthemen enthalten. Also vielleicht hat auch dieser Samen die ganze Zeit in der Erde auf seine Chance gewartet.
Im letzten Jahr wuchs dort, wo jetzt Wildblumen blühen, jede Menge mehrjährige Rauke. Sehr lecker und offensichtlich auch durchsetzungsfähig. Sie hat ihren Platz behauptet und ich kann zwischen all den Blüten Rauke für einen Sommersalat ernten. Finde ich super. Auch der Löwenzahn ist wiedergekommen und darf bleiben. Die anderen auf der Verpackung angegebenen Sorten lassen sich noch nicht blicken. Wird vielleicht noch.
Bis jetzt bin ich mit meiner Wildblumenwiese recht zufrieden. Ich habe sogar eine zweite Fläche spontan mit der Saatgutmischung eingesät. Wir haben unseren großen Wassertank umgesetzt. An der Stelle soll im Herbst ein Hochbeet stehen. Bis es soweit ist, dürfen dort auch bunte Wildblumen blühen.
Wildblumenwiese pflegen
Eine Wildblumenwiese macht wenig Arbeit. Am Anfang muss die Saat feucht gehalten werden bis sie aufgeht. Dann muss man lange Zeit nur die vielen verschiedenen Blüten bewundern. Im Herbst muss die Wiese dann gemäht werden. Ohne Mähen geht es nicht. Wenn die Wiese verwildert schrumpft die Artenvielfalt und die Wildblumen werden von den konkurrenzstärkeren Gräsern verdrängt. Gemäht wird nach dem Aussamen. Üblich ist ein erster Schnitt Mitte Juni (da war meine Wiese noch nicht so weit) und ein zweiter im August. Mit dem Rasenmäher muss man das erst gar nicht probieren. Eine Sense ist das passende Werkzeug. Ich muss zugeben, dass ich über diesen Aspekt beim Anlegen der Wiese überhaupt nicht nachgedacht habe. Ich besitze keine Sense. Mein Wiesenstück ist ja recht überschaubar und gerade mal 8 Quadratmeter groß. Ob sich dafür der Kauf einer Sense lohnt? Vielleicht kann ich das mit der Gartenschere erledigen. Hauptsache es sieht mich keiner dabei (ihr kennt doch das Klischee vom Schrebergärtner, der mit der Nagelschere den Rasen schneidet …).
Die Wiese wird auf eine Höhe von ca. 10 Zentimetern geschnitten. Das Schnittgut kann ein paar Tage liegen bleiben, dann können die Blumen noch aussamen. Danach kommt es bei mir als Mulch zwischen die Himbeeren. Sollten noch ein paar Samen darin enthalten sein, ist das unter der Himbeerhecke nicht weiter schlimm.
Der Beitrag „Wildblumenwiese anlegen“ ist Teil einer Kooperation mit toom. Die verwendeten Produkte wurden mir zur Verfügung gestellt. Auf den Inhalt meiner Texte hat diese Zusammenarbeit keinen Einfluss.
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