Tulpen pflanzen gehört zu meinen Lieblingstätigkeiten im Garten. In den letzten Gartenjahren habe ich in unserem Schrebergarten einige hundert Tulpen- und Narzissenzwiebeln vergraben. Eigentlich gibt es kaum eine Stelle, außerhalb der Gemüsebeete, an der man nicht auf Tulpenzwiebeln stößt, wenn man ein bisschen in der Erde gräbt. Trotzdem robbe ich jeden Herbst aufs Neue auf meinem bunten Kniekissen durch den Garten, auf der Suche nach einem freien Plätzchen für die neu erstandenen Tulpen-, Narzissen- und Zierlauchzwiebeln. Das Tulpenmeer im Frühjahr kann für meinen Geschmack nicht üppig genug sein.
Dank der Wühlmausplage, die nun schon seit letztem Herbst durch die gesamte Kleingartenanlage tobt, habe ich in diesem Herbst ziemlich viele freie Plätze für Tulpen zu vergeben. Dabei muss ich zur Entlastung der grässlichen Wühler vorbringen, dass sie eine perfekt gelockerte Erde hinterlassen. Nur leider halt ohne Tulpenzwiebeln. „Work hard – Party hard“ scheint ihre Devise zu sein. Aber die Erfahrung zeigt, dass sie um Narzissen (immer), Zierlauch (meistens) und so wie es aussieht auch um Wildtulpen einen großen Bogen machen. Ich habe die Wildtulpen Blüten im Frühjahr gezählt und keinen großartigen Einbruch festgestellt. Dolle vermehrt haben sie sich allerdings auch nicht. Deshalb werden auch sie in diesem Herbst aufgestockt. Bislang teilen sich Little Beauty ( rote Wildtulpe mit blauer Mitte)
Humilis Alba Coerulea (weiße Wildtulpe mit blauer Mitte) und Hearts Delight (rosa-rote Wildtulpe mit gelber Mitte) den Platz vor dem Gewächshaus. Meine Neuentdeckung, Lilac Wonder (rosa Wildtulpe mit gelber Mitte) wird dieses Trio bestimmt ganz wunderbar ergänzen. Auf der anderen Gartenseite füllen 30 namenlose blassrosa Päonien-Tulpen- und ein paar Duzend Zierlauchzwiebeln die entstandenen Lücken.

Aber nun endlich zur versprochenen kleinen Anleitung zum Tulpen pflanzen:
- ich benutze zum Tulpen pflanzen gerne mein Allzweck-Gartenmesser, es ist stabil, super zum Graben geeignet und es hat eine Zentimeter-Skala, damit lässt sich die Pflanztiefe der Tulpenzwiebeln perfekt bestimmen
- für die Pflanztiefe wende ich eine eine einfache Regel an, ich pflanze doppelt so tief wie die Tulpenzwiebel groß ist, die meisten Tulpenzwiebeln bringen es auf fünf Zentimeter und werden demnach zehn Zentimeter tief gepflanzt
- der Rest ist einfach, Erde gründlich lockern (haben bei mir die Wühlmäuse erledigt), zehn Zentimeter tiefes Loch stechen, Tulpenzwiebel rein stecken, Loch mit Erde verschließen, fertig, angießen muss man Tulpenzwiebeln nicht
- damit die Tulpenpflanzung natürlich wirkt, werfe ich die Tulpenzwiebeln einfach locker auf das Beet und vergrabe sie dort wo sie landen
- bei Frühlingsblühern gilt bei mir die Devise – viel hilft viel, auf einem ca. 3×3 Meter großen Gartenstück habe ich in den letzten Jahren 300-400 Tulpen, 100 Narzissen und 50 Zierlauchzwiebeln vergraben
- dabei beschränke ich mich auf wenige Sorten und Farben, bei mir überwiegen weiße Tulpen (mit 2/3) gefolgt von zwei Sorten rosa Tulpen (1/3) und ein paar eingestreuten schwarzen Tulpen, die Narzissen (auch weiß) kommen bei mir erst spät und blühen zusammen mit dem lila Lauch
- Wildtulpen blühen sehr früh, ich habe für sie ein eigenes Beet reserviert, mit Federgras kombiniert sie sie ein zauberhafter Blickfang im März und April
- zum Schluss noch ein Tipp für Wühlmausgeschädigte – besonders teure Zwiebeln, wie die von großen Zierlauchsorten oder meine wunderschönen Fritilaria persica, schütze ich mit einem selbst gebauten Körbchen aus Hasendraht, wenn der Draht ein wenig aus der Erde rausschaut, lassen sich die Zwiebeln am Ende der Saison ganz einfach aus der Erde nehmen



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