Gibt es ein Kraut, dass mehr nach Sommerurlaub und Dolce Vita riecht als Basilikum? Für mich jedenfalls nicht. Als Traumpartner für Tomaten oder auch solo als Pesto begleitet es uns durch den Sommer. In Sugo fange ich das Aroma der Basilikum Ernte für den Winter ein. Aber nicht nur in der Küche ist Basilikum bei uns gerne gesehen. Zwischen Gurken gepflanzt, hilft es uns dabei Mehltau fern zu halten. Ein tolles Kraut also und Aussaat, Anbau und Vermehrung im eigenen Garten ist ganz einfach.
Basilikum Aussaat
Basilikum hat es zur Aussaat gerne kuschelig warm. Der Samen keimt ab 25 Grad Celsius. Wenn ihr Basilikum im Haus für den Sommer vorziehen wollt, braucht ihr wahrscheinlich eine Wärmematte und weil im Februar/März die Lichtverhältnisse zu schlecht sind, auch ein Pflanzenlicht. Ich finde es einfacher, Basilikum erst dann zu säen, wenn in unserem Gewächshaus die Temperaturen und die Lichtverhältnisse stimmen. Das ist ab Mitte/Ende Mai der Fall.
Für die Aussaat von Basilikum braucht ihr:
- kleine Töpfchen oder eine Topfpalette
- torffreie Aussaaterde
- Vermiculite
- Wasser
- Basilikum-Saatgut
- ein Mini-Gewächshaus
Ich verwende prinzipiell torffreie Erde. Wie man torffreie Anzuchterde selbst macht, könnt ihr hier nachlesen: Torffreie Anzuchterde
Inzwischen gibt es aber auch sehr gute torffreie Anzuchterde fertig zu kaufen.
Aussaaterde verwende ich, weil sie nährstoffarm ist und so die Keimlinge dazu anregt, auf der Suche nach Nährstoffen, kräftige Wurzeln zu bilden. Kräftige Wurzeln sind das A und O für kräftige Pflanzen.
Kleinere Mengen Basilikum säe ich in Mini-Gewächshäusern mit 12 kleinen Topfmulden aus. Die sind handlich und die Samen keimen sehr gut unter dem Deckel.
Basilikum ist ein Lichtkkeimer, das heißt die Samen dürfen nur ganz leicht mit Erde bedeckt werden. Ich bedecke sie mit einer feinen Schicht Vermiculite. Das hält die Erde schön feucht, erleichtert damit den Keimvorgang und lässt trotzdem Licht durch.
Versucht wirklich nur 1 bis 3 Samen in ein Töpfchen zu legen, dann müsst ihr später nicht pikieren. Wichtiger Tipp: gießt die Erde an bevor ihr die Samen einbringt. Sie sind so winzig und werden leicht verschlemmt. Das passiert nicht wenn ihr sie auf die feuchte Erde legt, dann etwas Vermiculite darüber streut und das Ganze dann leicht andrückt. Jetzt nur noch den Deckel auf das Gewächshäuschen machen und möglichst hell stellen. Einmal am Tag lüften und prüfen ob die Erde noch feucht ist. Wenn nicht vorsichtig gießen. Aber mit Deckel reicht die Feuchtigkeit eigentlich bis die Samen gekeimt sind.
Nach der Keimung bleibt der Deckel runter. Nicht austrocken lassen. Sobald sich die ersten richtigen Blätter zeigen können die Pflänzchen ins Beet umziehen.
YouTube Video zur Basilikum-Aussaat
Basilikum aus Stecklingen vermehren
Für die Vermehrung von Basilikum über Samen braucht ihr schon ein wenig Geduld. Wenn euch die fehlt (willkommen im Club) dann macht es euch doch einfach leicht und vermehrt euer Basilikum aus Stecklingen. Dafür müsst ihr einmalig eine Basilikum-Pflanze kaufen.
Wie ihr seht konnte ich mich nicht auf eine Pflanze beschränken. Es gibt einfach so viele tolle Sorten. Von links nach rechts stehen hier Zitronenbasilikum, kleinblättriges Basilikum, rotes Basilikum und das klassische Basilikum Genovese vor mir.
Für die Basilikum-Vermehrung über Stecklinge braucht ihr:
- eine Basilikum-Pflanze
- eine Schere
- ein kleines Glas
- Wasser
Ein Steckling sollte maximal 2 bis 3 Blattpaare haben. Schneidet dafür einfach einen Trieb unterhalb eines Blattpaars mit einer Schere ab. Die unteren Blätter entfernt ihr, Wasser in das Glas füllen, Steckling reinstellen, Glas an einen hellen warmen Ort stellen und abwarten. Nach einer Woche bilden sich wahrscheinlich schon die ersten Wurzeln und wenig später kann der Steckling in ein Töpfchen oder auch direkt ins Beet umziehen. Ganz schön fix oder? Aus einer Pflanze habt ihr so schnell 10 Pflanzen gemacht. Die wundersame Vermehrung des Basilikums 😉
YouTube Video zur Vermehrung von Basilikum über Stecklinge
Basilikum ernten
Basilikum ernten, hä? Muss ich da nicht einfach die Blätter abzupfen? Also wenn ihr lange Freude an euren Basilikum-Pflanzen haben wollt, besser nicht. Das Abzupfen einzelner Blätter führt dazu, dass die Pflanze bald recht kümmerlich aussieht.
Besser ist es, wenn ihr, wie bei der Stecklings-Vermehrung, die Triebe – diesmal allerdings oberhalb von einem Blattpaar und ruhig einfach mit den Fingern – abzwickt. Euer Basilikum wird sich an der Stelle verzweigen und zu einer schönen buschigen Pflanze heranwachsen.
Ihr solltet das auch dann regelmäßig machen, wenn ihr gerade kein Basilikum ernten wollt. Basilikum blüht am Ende eines Triebes und sobald die Pflanze in die Blüte geht, stellt sie die Produktion von neuen Blättern ein. Sie steckt jetzt ihre ganze Kraft in die Ausbildung von Samen und ihr geht leer aus.
Eine Ausnahme bilden die Strauchbasilikum-Sorten. Sie produzieren auch während sie blühen neue Blätter und die Bienen sind ganz verrückt nach den Blüten.
Abgezwickte Triebe, die ihr nicht direkt verbrauchen wollt, könnt ihr entweder klein hacken und mit etwas Olivenöl in einer Eiswürfelform einfrieren. Das ist mega praktisch, wenn ihr mal schnell eine Soße verfeinern wollt. Die Würfel schmelzen in Sekunden und geben das wunderbare Basilikum-Aroma frei. Oder ihr verwendet sie einfach zur Vermehrung. Basilikum kann man schließlich nie genug haben.
Pflanz- und Pflegetipps für Basilikum
- Basilikum liebt sonnige Standorte und humosen Boden
- Basilikum nicht austrocknen lassen, für ein sonnenhungriges Kraut hat es einen recht hohen Wasserbedarf
- Basilikum braucht Nährstoffe, anders als andere Kräuter sitzt es gerne in einem gut mit Nährstoffen versorgten Boden, gönnt ihm im Sommer ab und an einen Schluck organischen Bio-Flüssigdünger
- Triebe regelmäßig kappen, das verhindert die Blütenbildung und sorgt für eine gute Verzweigung
- Ausnahme Strauchbasilikum, das darf gerne blühen, es produziert auch während der Blüte neue Blätter
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