Anleitung Erdbeerturm: wir haben einen Erdbeerturm aus einer Estrichmatte gebaut und testen so auf wenig Platz die neue Erdbeersorte Mieze Schindler Nova.
Beim Besuch in der Klostergärtnerei Maria Laach habe ich im letzten September eine Palette Erdbeerpflanzen der Sorte Mieze Schindler Nova entdeckt. Ich konnte nicht widerstehen. In unserem Kleingarten wachsen einige Pflanzen der echten Mieze Schindler. Die Früchte schmecken sehr lecker. Aber leider sind die Pflanzen selbst unglaubliche Mimosen und bislang hat mich der Ertrag nicht wirklich glücklich gemacht. Die neue Mieze mit dem trendigen Doppelnamen Schindler-Nova soll viel unkomplizierter sein und dabei genauso gut schmecken wie ihre empfindliche Großtante. Das will das Schleckermaul in mir nur zu gerne glauben und deshalb sind gleich zwölf Pflanzen in meinem Einkaufswagen gelandet.
Im Garten wusste ich dann allerdings nicht so recht wo hin mit dem Neuzugang. Das Erdbeerbeet war voll besetzt. Und auch auf den anderen sonnigen Beeten war kein Plätzchen frei.
Die Lösung:
Von unserem nicht wirklich gelungenen Kartoffelturm Experiment hatte ich noch den Estrichmattenzylinder übrig. Für die Erdbeeren war der allerdings zu hoch. Wir haben ihn in der Mitte durchgeschnitten, mit Vlies ausgelegt (Stroh geht natürlich auch, seht euch am besten die Kartoffelturmanleitung an) und mit einer Mischung aus Gartenerde und altem Kompost gefüllt.
Er steht direkt neben dem Tomatenhaus in der vollen Sonne. Bepflanzt ist er auf der Oberseite und auf der der Sonne zugewandten Seite. Oben in der Mitte haben wir eine Plastikflasche ohne Deckel und Boden versenkt durch die der Turm zusätzlich gegossen wird. So kann die Feuchtigkeit einfacher in den Turm einsickern. Ein Grund für den geringen Ertrag im Kartoffelturm war nämlich die schlechte Durchfeuchtung der Erde.
In die Plastikflasche kommt übrigens auch das Unkraut, dass ich regelmäßig entferne. Dort verrottet es langsam und gibt dabei Nährstoffe an die Erde ab. Ein Prinzip, dass ich aus den sogenannten Schlüssellochbeeten kenne.
Im Garten wusste ich dann allerdings nicht so recht wo hin mit dem Neuzugang. Das Erdbeerbeet war voll besetzt. Und auch auf den anderen sonnigen Beeten war kein Plätzchen frei.
Über den Herbst und Winter sind die Erdbeeren gut angewachsen. Im Gegensatz zu den Pflanzen im Beet sehen sie geradezu überwältigend gut aus. Die dicken Blütenansätze sind schon deutlich zu sehen. Ich bin sehr, sehr, sehr gespannt auf die Erntemenge und auf den Geschmack. Immerhin sitzen in dem Turm so viele Pflanzen (12 Stück) wie in zwei Beetreihen. Dafür brauche ich eine Fläche von 2,00×1,20 Meter. Der Platzbedarf für den Erdbeerturm beschränkt sich dagegen auf einen Kreis von 60 Zentimetern Durchmesser.
Wenn alles klappt wird im August die andere Hälfte des ursprünglichen Kartoffelturms mit Ablegern von Mieze Schindler Nova bepflanzt. Bleibt dran, ich werde über Erfolg oder Misserfolg berichten.
Hat sich der Erdbeerturm bewährt?
Den Erdbeerturm gibt es nicht mehr. Die Erde hatte sich mit der Zeit leider stark gesetzt. Die Erdbeerpflanzen sind immer weiter nach unten gerutscht. Nach dem zweiten Jahr haben wir den Turm dann aufgelöst. Länger als drei Jahre tragen Erdbeeren allerdings in der Regel eh nicht gut. Mein Tipp: wenn Ihr den Turm nachbauen wollt, auf jeden Fall die Erde vor dem Bepflanzen gut verdichten und nach zwei Jahren neu aufbauen.
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