…haben die dicksten Kartoffeln (Bauanleitung für einen Kartoffelturm)
Falls der Spruch auch im Umkehrschluss gilt, spricht die Größe der von mir in den letzten Jahren geernteten Kartoffeln definitiv für meine hervorragende Bildung. Auf dem Teller macht sich die aber nicht so gut. 🙂
Vor zwei Jahren war ich zu spät dran mit den ollen Knollen und dann auch noch nachlässig mit dem vielen Unkraut. Das Ergebniss: mickrige Kartoffeln durch die tatsächlich Unkrautwurzeln gewachsen waren.
Letztes Jahr habe ich in Plastik- und Jutesäcke gepflanzt, die aber definitiv zu schattig standen. Den Inhalt der Plastiksäcke konnte ich durch einen Umzug in die Sonne retten. Die Jutesäcke ließen sich leider nicht mehr bewegen. Das Material verrottet verblüffend schnell.
In diesem Jahr kommen die Plastiksäcke erneut zum Einsatz und zusätzlich habe ich an der sonnigsten Gartenstelle einen Kartoffelturm gebaut. Bestückt mit Pflanzkartoffeln der Sorte „Roter Erstling“ soll er mir helfen endlich den Kartoffelbauer Olymp zu erklimmen.
Kartoffeln kann man auch gut im Hochbeet anbauen. In unserem Hochbeeet-Ratgeber gibt es ein Musterbeet mit Kartoffeln und anderen Gemüsen. Kennt ihr den schon?


einen Platz an der Sonne.

Bauanleitung Kartoffelturm:
- Estrichmatte (ca. 2,00×1,50 Meter) besorgen
- mit Bindedraht zum Zylinder formen
- Stroh besorgen (getrockneter Grasschnitt, alte Zeitungen oder Pappe geht auch)
- Boden des Zylinders mit ca. 20-30 cm Stroh, Grasschnitt oder ein paar Lagen Zeitung bedecken
- Wände ebenfalls mit Stroh, Grasschnitt oder Pappe auskleiden
- ca. 30 cm Erde oder sehr reifen Kompost einfüllen
- 5-6 Pflanzkartoffeln am äußeren Rand verteilen
- mit ca. 30 cm Erde oder sehr reifem Kompost bedecken
- nächste Schicht Pflanzkartoffeln legen
- so fort fahren bis der Turm voll ist
- auf die letzte Erdschicht habe ich Kohlrabi und Salat gepflanzt, in der Hoffnung, dass die Schnecken auf halber Strecke aufgeben 🙂
- wird der Turm mit Zeitungen oder Pappe ausgekleidet müssen diese, dort wo die Kartoffeln liegen, geschlitzt werden
- Turm sehr gut angießen, 30-40 Liter Wasser sollten es schon sein
- lieber einmal pro Woche kräftig wässern, als immer nur ein bisschen, das Wasser muss ja bis ganz nach unten durchsickern



Inzwischen ist die Ernte des Kartoffelturms eingefahren. Für den Kartoffelolymp hat es leider nicht gereicht. Wir werden in Zukunft Kartoffeln wieder ganz klassisch in der Erde bzw. im Hochbeet anbauen. Das reicht zwar von der Fläche her nicht um unseren Bedarf zu decken, dafür setzten wir auf Sorten mit besonderem Geschmack, die man eher selten im Bioladen oder auf dem Markt kaufen kann.
Eine gute Adresse um besondere Kartoffelsorten online zu bestellen ist der Biohof Jeebel. Wenn du Sorten-Inspirationen brauchst, ist dieses Buch vielleicht was für dich:
- Lorey, Heidi (Autor)

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