Erinnert sich noch wer? Anfang Mai bin ich unter die Turmbauer gegangen. Den Kartoffelolymp wollte ich erklimmen. Habe fleissig Erde und Pflanzkartoffeln geschichtet. Alles hübsch mit Salatpflänzchen dekoriert und fleissig gegossen.

Die Kartoffelpflanzen haben planmäßig die Strohschicht durchstossen und den Turm rundum begrünt. Der Salat ist, nach anfänglichen Schwierigkeiten durch Erdabsackungen, ganz gut gewachsen und längst geerntet.

Und dann – nach genau 99 Tagen war die Zeit reif und mit ihr die Kartoffeln. So hoffte ich zumindest. 90 bis 100 Tage soll die Sorte „Roter Erstling“ brauchen vom pflanzen bis zur Ernte. Das Kartoffelkraut war schon abgestorben. Die ersten Spatenstiche waren begleitet von unbändiger Vorfreude auf riesige rote Knollen.

Hmmm, frische Pellkartoffeln aus dem eigenen Garten. Der Kräuterquark stand schon bereit. Aber manchmal kommt es eben anders als man denkt…

Nach dreißig Zentimetern bin ich auf die erste (!) Kartoffel gestoßen. Ein paar kleine Knöllchen fanden sich in ihrer direkten Umgebung. Bis zur nächsten dicken Knolle musste ich viel Erde beiseite schaufeln. Nachdem der Turm komplett geleert war, war gerade mal eine meiner Kartoffelkisten zur Hälfte gefüllt. Knapp vier Kilogramm Kartoffeln (darunter viele sehr kleine Knollen) habe ich aus dem 1,50 Meter hohen Turm geholt. Erfolg sieht anders aus. Die Olympbesteigung ist missglückt.

Am nächsten Tag haben wir zum Vergleich einen unserer Pflanzsäcke geleert. Aber auch da sah es nicht viel besser aus. Trotz bester sonniger Lage und ausreichend Wasser und Nährstoffen nur eine mickrige Ausbeute.

Die restlichen Säcke stehen noch, die darin angepflanzten Sorten haben eine längere Reifezeit. Und auch die zwei Reihen klassisch angebaute Kartoffeln sind noch nicht soweit. Mal sehen ob sie die Kartoffelsaison im Horrorgarten retten können…

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