Ein Blumenbeet in der Sonne anlegen kann jeder, aber wie legt man ein spannendes Schattenbeet an? Wie bekommt man Struktur und Farbe in dunkle Ecken? Blüht dort überhaupt etwas? Aber ja, mann muss nur zu einem kleinen Trick greifen.

Schattenbeet
Blühpflanzen für dunkle Ecken

Das Schattenbeet an unserer neu gestalteten Terrasse ist mehr oder weniger spontan rund um einen alten Schneeballstrauch entstanden. Der stand im Weg und weil ich so schlecht Pflanzen rausreissen kann, tut er das immer noch. Wir haben ihn mit einem kleinen ein mal zwei Meter großen Beet umrandet und ihm ein bisschen Gesellschaft spendiert. Das Beet liegt direkt an der Mauer zum Nachbargarten. Direkte Sonne bekommt es nur am Nachmittag für eine knappe Stunde ab. Keine optimalen Bedingungen für ein buntes Blumenbeet. Aber wir haben trotzdem Farbe in das kleine Beet gebracht. Mit einem Trick, den ich seit Jahren auf meiner schattigen Fensterbank erfolgreich anwende. Näheres dazu könnt Ihr hier nachlesen: Schattenpflanzen für Balkonkästen.

Balkonkästen Schattenpflanzen
Schattenpflanzen für Balkonkästen

Mein Gestaltungstrick für schattige Beete

Viele tropische Pflanzen kommen mit sehr wenig Licht aus. Im Urwald ist es dunkel, üppige Blüten findet man dort trotzdem. Bei uns werden Tropenpflanzen als Zimmerpflanzen angeboten. Auf der warmen Fensterbank bringen sie Farbe in die Wohnung. Das funktioniert aber ebensogut draußen im Schattenbeet. Natürlich überleben sie dort nicht den Winter. Aber das tun Geranien im Blumenkasten auch nicht. Warum also nicht einfach ein paar tropische Zimmerpflanzen unter die typischen Outdoor-Schattenpflanzen, wie Hosta und Efeu mischen? Sie kosten nicht viel mehr als eine Geranie. Wer sie am Ende der Saison nicht dem Kältetod überlassen will, muss sie dann aus der Erde holen und im Warmen überwintern. Größere Pflanzen platziere ich direkt im Topf zwischen den winterharten Schattenpflanzen. So kann ich sie einfach umziehen, wenn es draußen zu kalt wird.

Exotische (Zimmer-)Pflanzen für Schattenbeete

Meine Schefflera hat schon viele Sommer im Freien verbracht. Das bekommt ihr viel besser als die stickige Zimmerluft. Bis fünf Grad hält sie es draußen aus – ich glaube sie hat sich über die Jahre ein wenig abgehärtet, dann zieht sie spätestens in den kühlen Hausflur um. Im Schattenbeet macht sie eine gute Figur. Der Schneeball ist unten rum ziemlich kahl, das verdeckt sie mit ihren panaschierten Blättern ganz hervorragend. Für Farbe sorgt eine leuchtend orange blühende Kalanchoe. Besondere Kennzeichen: pflegeleicht und extrem blühfreudig. Diese Eigenschaft teilt sie mit vielen blühenden Zimmerpflanzen. Probiert das unbedingt mal aus. Im Beet wird die Blüte gut 30 bis 40 Zentimeter hoch. Ein richtiger Hingucker.

Schattenbeet
Schattenbeet
Schattenbeet
Schattenbeet
Schattenbeet
Schattenbeet

Weitere Dauerblüher fürs Schattenbeet:

Mit Blattfarben und Blattstrukturen gestalten

Flankiert wird die Kalanchoe von einem Zyperngras und einem Zimmerspargel. Beide habe ich aufgrund des filigranen Laubes und den Spargel außerdem wegen der langen Ranken ausgewählt. Neben Farbe bringen unterschiedliche Blattfarben und Strukturen ebenfalls Spannung ins Beet. Muss ja nicht immer bunt sein. Für lächelnde Gesichter sorgt zum Beispiel auch die Polka-Do-Begonie (Begonia maculata). Andreas wollte sie wegen der lustigen Punkte unbedingt im Schattenbeet dabei haben. Ich habe sie ausgepflanzt, weil der Topf in dem sie stand viel zu klein war. Sie hat sich so prächtig entwickelt. Zu den lustigen Punkten sind eine Menge duftig-weiße Blütenbüschel dazugekommen. Damit hatte ich gar nicht gerechnet. Die Dame mit den Punkten ist ein Dauerblüher. Wir werden sie im Herbst auf jeden Fall ausgraben und drinnen überwintern. Im nächsten Jahr darf sie dann samt Topf nach draußen ziehen.

Schattenbeet
Schattenbeet

Bekannte Schattenpflanzen

Zwischen all den Exoten habe ich auch ein paar altbekannte Schattenpflanzen verteilt. Zwei kleiner Hosta-Sorten mit blaugrünen und gelbgrünen Blättern und zwei Farne mit unterschiedlichen Blattwedeln. Ganz am Rand sitzt eine Mühlenbeckia. Sie darf gerne über die niedrige Steineinfassung ranken und mit ihren kleinen Blättern eine schöne Verbindung zwischen Beet und Terrasse schaffen.

Schattenbeet
Schattenbeet

Und wie sieht ein exotisches Schattenbeet im Winter aus?

Ein bisschen leerer als im Sommer natürlich. Uns stört das nicht weiter, weil wir im Winter eher selten auf der Terrasse sitzen und außer uns niemand das Beet sieht. Aber die leeren Stellen lassen sich leicht mit ein paar klassischen Winterpflanzen füllen, wie man sie sonst in Balkonkästen findet. Die winterharte Besenheide (Calluna vulgaris), die Silberdrahtpflanze (Calocephalus brownii) oder die Japanische Blütenskimmie (Skimmia japonica) übernehmen gerne die Vertretung. Sie halten auch ohne direkte Sonne den ganzen Winter durch. Bei uns bedecken im Winter ein paar Tannenzweige die leeren Stellen, damit kein Unkraut wächst und die Erde schön locker bleibt. Wenn uns mal nach Wintergrillen ist stellen wir einfach ein paar Windlichter für die romantische Stimmung dazu.

5/5 – (4 votes)