Manchmal, wenn ich mich in unserem Schrebergarten umschaue, muss ich daran denken, wie die Parzelle bei der Übernahme vor sieben Jahren aussah. Es ist wirklich einiges passiert seitdem. Beim Ansehen der alten Bilder, kann ich kaum glauben, wie sehr der Garten sich verändert hat.

Seid Ihr neugierig? Wollt Ihr mal schauen? Kommt mit. Ich lade Euch ein, zu einem Vorher-Nachher Spaziergang durch unseren Kleingarten.

Mein erster Garteneindruck

Obwohl wir im Garten über die Jahre sehr viel verändert haben, war er mir gleich auf den ersten Blick sehr sympathisch. Er war anders als die Anderen. Ein bisschen verwildert und verwunschen.

Mein alter Blog-Post, nachdem ich den Garten zum ersten Mal von außen gesehen hatte:

Na das ist mal ein Wechsel – von der nackten braunen Scholle im letzten Jahr, hin zu einem in voller Blüte stehenden Schrebergarten mit Laube, Gartenzwerg und allem Zipp und Zapp. Es war Liebe auf den ersten Blick! Im Gegensatz zu den meist akkurat bestellten Nachbargärten bezirzte mich dieses Schätzchen mit seinem sexy „out-of-bed“ Look. Ich kann es kaum erwarten in der zerfurchten Erde zu wühlen. Und ihm morgens beim Aufwachen – oder Moment mal, besser abends 🙂 beim Einschlafen zu zusehen.

Aber vorerst darf ich ihn nur aus der Ferne bewundern. Noch fehlt mir der Schlüssel zu seinem Herzen. Ohne Vertrag läuft nämlich nix bei den Schrebergartenkolonisten. Und das kann dauern. Denn erst mal ist Ostern. Hier ticken die Uhren noch anders – Kuckucksuhren vermutlich. Und die Eier muss das Kind deshalb auch in diesem Jahr wieder im schattigen Hinterhofgarten suchen.

Der Garten von außen: Vorher-Nachher

Unser Garten, vorher - nachher, von außen
Unser Garten, vorher - nachher, der Eingangsbereich

Hereinspaziert!

Die Hecke vor unserem Garten hat uns einige Spaten und sehr viel Muskelkraft gekostet, aber ich wollte sie unbedingt loswerden. Ich mag mich nicht hinter hohen Hecken verstecken. Ich teile gerne (den schönen Anblick) und ich mag die Gespräche über den Gartenzaun mit interessierten Spaziergängern.

Der Garten bietet im hinteren Bereich ausreichend Sichtschutz und Rückzugsräume. Von vorne soll er offen und einladend wirken.

Der erste Gartenrundgang

Den Schlüssel haben wir bald danach bekommen und beim ersten Gartenrundgang, eine erste Überraschung erlebt. Was vom Gartenzaun aus wild verwunschen wirkte, war aus der Nähe doch sehr brödelig.

Mein alter Blog-Post nach dem ersten Rundgang durch den Garten:

Mein alter Blog-Post, nach dem ersten Rundgang durch den Garten:

Endlich, endlich ist es soweit. Tausend Formulare unterschrieben, Satzung, diverse Hinweise und Ermahnungen erhalten und natürlich die langersehnten Gartenschlüssel.

Bei der ersten Gartenbesichtigung aus allernächster Nähe fühlten wir uns ein wenig wie: „Bei Hempels unterm Sofa.“ Was vom Gartenzaun aus wild romantisch wirkte, stellte sich bei näherem Hinsehen als ein Haufen Kruscht und Kram heraus. Der Vorpächter hat die Gartenablöse in einen Blitzurlaub investiert und einfach alles stehen und liegen lassen.

Das ist kein Berg, das ist ein ganzer Gebirgszug voller Arbeit. Meine Güte. Mit was fangen wir an? Wir haben erst mal die zurückgelassenen Plastikmöbel unter den Kirschbaum gestellt und leckeren Erdbeerkuchen gegessen. Steckt nicht in jedem von uns ein bisschen Hempel? 🙂

Der erste Erdbeerkuchen war lecker. Viele weitere, mit frischen Erdbeeren aus dem Garten, sind ihm seitdem gefolgt. Wir haben eine Menge Erde, Holz und Steine bewegt. Abgerissen, umgestaltet und neu gebaut. Gesät, gepflanzt, geerntet. Der Garten verändert sich konstant. Schafft sich aus eigener Kraft und mit unserer Hilfe neu. Wird immer schöner und schöner und schöner. Wir möchten ihn nicht mehr missen.

Der vordere Gartenteil: Vorher-Nachher

Unser Garten, vorher - nachher, vorne rechts und links
Die Gartenspüle: Vorher-Nachher, vorderer Gartenteil

Herzlich Willkommen!

Im vorderen Gartenteil hat sich einiges verändert. Wir haben zunächst die Rasenfläche in ein großes buntes Staudenbeet verwandelt. Hier wachsen unzählige insektenfreundliche Stauden. Rechts vom Eingang kringelt sich eine große Kräuterschnecke. Der alte Lauben-Freisitz ist jetzt unser Gewächshaus, gebaut aus alten Fenstern. Ein Schmuckstück, auf das wir oft angesprochen werden. Dieses Jahr braucht es allerdings dringend einen neuen Anstrich.

Den Spalier-Apfelbäumen ist die Umgestaltung nicht gut bekommen. Sie sind eingegangen. Die traurigen Rhododendren durften in unseren schattigen Hausgarten umziehen. Dort fühlen sie sich deutlich wohler, als im vollsonnigen Schrebergarten.

Die Rhododendren am neuen Standort

Rhododendren lieben Schatten

Die Gartenspüle: Vorher-Nachher

Unser Garten, vorher - nachher, die Gartenspüle
Unser Garten, vorher - nachher, die Gartenspüle

Schöner spülen

Die Farbgestaltung der alten Gartenspüle war im Ansatz durchaus gelungen. Das Remake hat ihr dennoch gut getan. Sie war schon arg in die Jahre gekommen. Der hohe Zaun rund um Spüle und Sitzplatz ist bei der Gelegenheit auch gleich verschwunden. Jetzt kann man beim Spülen den Blick in den Garten genießen.

Unterm Apfelbaum: Vorher-Nachher

Die Gartenspüle: Vorher-Nachher, unterm Apfelbaum
Unser Garten, vorher - nachher, Sitzplatz unterm Apfelbaum

Ein Sitzplatz unterm Apfelbaum

Der alte Apfelbaum diente als Eckpfeiler für die massive Sitzplatz-Umbauung, bestehend aus Zaun, Werkzeughütte und Wassertank. Wir haben alles abgerissen und den wunderschönen Baum mit einem Kreis aus Rindenmulch und alten Ziegelsteinen in den Mittelpunkt gerückt. In seinem Schatten behält man an heißen Sommertages einen kühlen Kopf.

Der Gemüsegarten: Vorher-Nachher

Unser Garten, vorher-nachher, der Gemüsegarten
Unser Garten, vorher - nachher, der Gemüsegarten mit Hochbeeten

Hochbeete im Gemüsegarten

Der Gemüsegarten lag früher den ganzen Tag in der Sonne. Inzwischen werfen die Bäume an der hintern Gartengrenze einen ordentlichen Schatten auf die Beete. Daran lässt sich wenig ändern. Wir haben es trotzdem versucht und einen Teil der Anbaufläche in Hochbeete verlegt. Die sehen schön aus, lassen sich leichter bewirtschaften und bringen einen hohen Ertrag. Die Mühe, die man in den Bau und das Befüllen der Hochbeete investiert zahlt sich über die Jahre auf jeden Fall aus.

Das Tomatenhaus: Vorher-Nachher

unser Garten, vorher-nachher, das Tomatenhaus
unser Garten, vorher-nachher, das Tomatenhaus

Ein Platz an der Sonne

Das Tomatenhaus stand bei der Gartenübernahme unter dem alten Apfelbaum im Vollschatten. Wir haben es dann erstmal in die Sonne gerückt und im letzten Jahr durch ein neues, selbst gebautes Luxus-Tomatenhaus ersetzt. Gerade sind hier die Tomaten eingezogen und ich freue mich schon auf die Ernte.

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