Möhren pflanzen bzw. anbauen gilt manchen als schwierig, dabei ist es ganz einfach, wenn du ein paar Tipps und Tricks beachtest. Der berühmte grüne Daumen hat ja in Wirklichkeit etwas mit Wissen zu tun. Und auch, wenn ich Möhren nicht als Anfänger-Gemüse bezeichnen würde, ist es doch so, sobald du weißt was deine Möhren brauchen, wird dir der Anbau auch gelingen.
Möhren keimen wahnsinnig langsam
Hast du schon einmal Möhren gesät, gewartet und gewartet und gewartet und es ist einfach nichts passiert? Das liegt unter anderem an der wahnsinnig langen Keimzeit von Möhren. Sie sind Slow-Food im wörtlichen Sinn. Vierzehn Tage und kein Grün ist zu sehen? Du brennst vor Ungeduld und die Möhren so „ey digger, hetz uns nicht“.
Sie brauchen wirklich Zeit, aber damit du dir sicher sein kannst, dass es den Samen unter der Erde gut geht, kannst du einen kleinen Trick anwenden.
Keimreihen von Möhren markieren
Mische einfach ein paar Körnchen Radieschen- oder Dill-Samen unter das Möhren-Saatgut bevor du es aussäst. Sowohl die Radieschen als auch der Dill keimen richtig schnell. Du siehst sofort wo deine Keimreihe verläuft und wo du gießen musst. Und du weißt vor allem, dass die Möhren-Samen gute Keimbedingungen haben, also zum Beispiel während der Keimzeit feucht genug waren.
Die Radieschen werden schnell reif, ernte sie jung, dann nehmen sie den Möhren keinen Platz weg. Der Dill ist sowieso schlank genug, um die Möhren beim Wachstum nicht zu stören.
Radieschen und Dill gut und schön, aber gibt es keine Möglichkeit, den Möhren ein bisschen Dampf unterm Hintern zu machen?
Keimdauer von Möhren verkürzen
Doch die gibt es. Du kannst die Keimdauer deiner Möhren verkürzen indem du sie vorkeimst. Wenn du dich für diese Methode entscheidest, was ich dir sehr empfehlen würde, dann brauchst du keine Radieschen- oder Dillsamen untermischen.
Dafür brauchst du dafür:
- 1 Glas mit Deckel
- 2 EL Sand
- Wasser
- Möhren-Saatgut
So gehst du vor:
- Mische dein Möhren-Saatgut mit dem feuchtem Sand und fülle die Mischung in das Glas und verschließe es.
- Stelle das Glas für drei Tage – nicht länger – an einen warmen hellen Ort.
- In der kuschelig warmen und feuchten Atmosphäre beginnen die Möhrensamen schnell zu keimen, wenn du sie jetzt säst wird aus der lahmen Möhre eine Turbo-Möhre.
- Ziehe für die Aussaat einfach eine einen Zentimeter tiefe Saatreihe und verteile das Möhren-Sand-Gemisch darin.
Spare dir das Vereinzeln von Möhren
Dieser Trick hat übrigens noch einen weiteren Vorteil. Möhrensamen sind sehr klein. Daher werden sie oft zu eng gesät und haben dann, wenn man sie nicht rechtzeitig radikal vereinzelt, nicht genügend Platz zum Wachsen. Durch die Mischung aus Sand und Möhren, bekommst du automatisch einen größeren Abstand zwischen den Möhren Pflanzen hin. Falls du doch vereinzeln musst, der Abstand zwischen den Möhren Pflanzen sollte zwei bis drei Zentimeter betragen. Die jungen Pflänzchen kannst du mit Wurzel auf einem Butterbrot essen oder in den Salat schmeissen.
Möhren sind Lichtkeimer
Hast du schon einmal etwas von Licht- und Dunkelkeimern gehört? Es beschreibt im Prinzip wie tief die Samen in die Erde gelegt werden, um optimale Keimbedingungen zu bekommen. So über den Daumen gepeilt kann man sagen, je kleiner die Samen, desto eher gehören sie zu den Lichtkeimern.
Licht heißt in dem Fall nicht, dass es taghell sein muss damit deine Möhren keimen, auch wenn du sie mit Erde bedeckst, dringt Licht durch die Erdschicht. Du solltest sie aber nicht tiefer als einen Zentimeter säen.
Bedingt durch die geringe Saattiefe trocknen die Samen leider leicht aus. Vor allem wenn du Möhren im Hochbeet pflanzen willst, ist das ein Problem. Die oberste Erdschicht trocknet schnell aus, durch das Angießen startet der Keimvorgang bei deinen Möhren und wenn sie dann austrocknen stirbt der Keimling und du kannst bis zum Sankt Nimmerleins Tag warten, da wächst keine Möhre mehr.
Auch hier gibt es einen einfachen Trick, wie du deine Möhren beim sicheren Keimen unterstützen kannst.
Möhren-Aussaat abdecken
Decke deine Möhren-Aussaat für die ersten vier bis fünf Tage mit unbedruckter Pappe oder mit einem Holzbrett ab. Sorge nur vorher dafür, dass die Erde gut feucht ist.
Spätestens nach dem vierten Tag solltest du einmal täglich nachsehen, ob schon Keimlinge zu sehen sind. Bei vorgekeimten Samen sogar früher. Sobald die ersten Keimlinge sprießen muss die Abdeckung weg. Jetzt sind die Keimlinge nicht mehr ganz so anfällig gegen Trockenheit. Mit ihren Wurzeln können sie selbstständig in tieferen Erdschichten nach Wasser suchen. Achte dennoch darauf, dass deine gepflanzten Möhren nicht austrocknen.
Lichtkeimer abdecken?
Wenn du dich jetzt fragst wie das zusammen passt, Lichtkeimer und Abdecken, durch die Abdeckung dringt genügend UV-Strahlung, um den Keimvorgang zu starten. Probiere es aus, es wird funktionieren.
In feuchte Erde säen
Ein letzter Tipp, der dir beim Möhren pflanzen zum Erfolg verhilft. Gieße die Fläche in die du säen willst vor der Aussaat gründlich an. Möhrensamen sind sehr klein. Wenn du sie nach der Aussaat kräftig angießt, kann es passieren, dass sie in tiefe Erdschichten verschwemmt werden. Dort schlafen sie dann den Schlaf der Gerechten und du guckst in die Röhre. Deshalb lieber vorher angießen und die Samen nur gut andrücken, damit sie einen guten Erdkontakt bekommen.