Die Bewässerung von Gemüsebeeten kann ganz schön viel Zeit in Anspruch nehmen. Gemüsebeete automatisch bewässern und dabei Wasser und Zeit sparen.

Dass ich mir mal ernsthaft Gedanken um die Bewässerung meiner Gemüsebeete machen muss, hätte ich vor ein paar Jahren noch nicht gedacht. Unser Boden hat gute Wasserspeicher-Eigenschaften, alle meine Beete sind mit Mulch bedeckt und für gewöhnlich sind die deutschen Sommer eh feucht genug. Meine Regenwassertanks waren immer gut gefüllt und ab und an mit der Gießkanne durch den Garten gehen fand ich sehr entspannend.

Seit zwei Jahren ist das anders. Im Hitze-Sommer 2018 habe ich für eine komplette Gießrunde im Garten gut zwei bis drei Stunden gebraucht. Mein 1.000 Liter Regenwassertank war bereits im Mai bis auf den letzten Tropfen geleert. Ebenso wie die beiden 250 Liter Regenfässer. Den Staudengarten hatte ich vorher nie gegossen, aber irgendwann musste ich sogar die großen alten Obstbäume bewässern. Im Verlauf des Sommers habe ich eine richtige Gießabneigung entwickelt.

jede Menge Gießkannen - ich bin gießmüde

Nachdem ich im August die Ollas für meine Hochbeete entdeckt hatte, wurde es ein bisschen einfacher. Aber für erdgebundene Gemüsebeete sind die Teile nicht so geeignet. Und davon haben wir dieses Jahr eine Menge. Wie Ihr vielleicht schon mitbekommen habt geht der Trend zum Zweitgarten – nachzulesen unter Vadders Garten – der Mann will was Eigenes. Eigentlich wollten wir dort im ersten Jahr gar nicht so viel machen. Aber manchmal kommt es halt anders. Auf jeden Fall haben wir unsere Anbaufläche mal eben spontan verdoppelt und verdreifacht. Mit der Gießkanne ist das wirklich nicht mehr zu schaffen. Mal abgesehen davon, dass die Regenwassertanks dieses Jahr noch schneller leer waren …

Bewässerungssystem für Gemüsebeete

Ein Bewässerungssystem musste also her. Gerne automatisch und irgendwie ökologisch sinnvoll (im Bezug auf den Wasserverbrauch). Und wie das manchmal so ist, landete am Anfang der Garten-Saison eine Kooperationsanfrage von Gardena in meinem Maileingang. Ich durfte mir ein Thema und die dazu passenden Produkte aussuchen. Das war einfach: Wasser – am liebsten für mich und für mein Gemüse. Über den Luxus einer kühlen Dusche für die Gärtnerin nach der Gartenarbeit habe ich bereits geschrieben. Jetzt ist das Gemüse dran!

Gemüsebeete automatisch bewässern
Gemüsebeete automatisch bewässern

Ich habe mir zwei verschiedene Varianten für die Bewässerung meiner Gemüsebeete ausgesucht. Einmal einen Tropfschlauch, der eigentlich für die Bewässerung von Hecken gedacht ist und den ich versuchsweise Umnutzen will und dann noch ein klassisches Beet-Bewässerungssystem mit verschiedenen Sprühdüsen, das über einen Bewässerungscomputer gesteuert wird.

Bewässern mit dem Tropfschlauch

Eigentlich ist der Tropfschlauch für die Bewässerung von Hecken gedacht. Aber bei uns im Garten gibt es keine Hecken. Wir lieben das Gespräch über den offenen Gartenzaun, beidseitig umwogt von bunten Blüten und haben daher unsere Hecken kurz nach der Gartenübernahme entfernt.

Ich habe den Schlauch in großzügigen Schlangenlinien in unserem Milpa-Beet verlegt. Er ist ein bisschen steif, aber der Mais hat einen Pflanzabstand von 50 Zentimetern, das reicht aus als Schlauchwendekreis. Fixiert habe ich den Schlauch dann mit den dazugehörigen Bodenankern. Damit möglichst viel von dem Gießwasser an die Pflanzenwurzeln gelangt und möglichst wenig davon verdunstet, habe ich den Schlauch unter der Mulchdecke aus Stroh verlegt. Das war ein bisschen Gefuddel, weil das Beet schon besteht und auch der Mais schon recht groß ist. Andersrum (erst der Schlauch, dann die Pflanzen und der Mulch) geht es natürlich einfacher. Aber Ihr wisst ja wie das manchmal ist …

Gemüsebeete automatisch bewässern
Tropfschlauch verlegen Gemüsebeete-automatisch-bewässern
Tropfschlauch verlegen, Gemüsebeete-automatisch-bewässern

Mit dem Tropfschlauch ist die Bewässerung des Milpa-Beetes ein Kinderspiel. Während ich in der Hängematte liege, tröpfelt der Schlauch ein Stündchen vor sich hin und wässert das Beet damit tiefgründig. Durch den Mulch bleibt die Feuchtigkeit lange erhalten und ich muss die Prozedur nur einmal die Woche durchführen.

Bewässerungs-Tipp: Spatenprobe machen!

Wie lange der Schlauch tröpfeln muss ist je nach Bepflanzung und Bodenverhältnissen unterschiedlich. Ich habe nach einer halben Stunde mit dem Spaten in die Erde gestochen und geprüft wie tief das Wasser eingesickert ist. Der Boden sollte im Idealfall bis in eine Tiefe von 20 Zentimetern feucht sein.

Spatenprobe, wie tief ist die Erde durchfeuchtet
Spatenprobe, wie tief ist die Erde durchfeuchtet

Das Micro-Drip-Bewässerungssystem

Erinnert mich an mein Poesie-Album: in allen vier Ecken soll ein Winkelsprüher drin stecken …

Aber jetzt mal ernsthaft. Eigentlich ist die Installation des Micro-Drip-Bewässerungssystems ganz einfach. Ich habe einen Blick in die Packung und auf die Gebrauchsanweisung geworfen und die Sache dann an den Mann delegiert (ich habe ja bekanntlich ein etwas angespanntes Verhältnis zu Gebrauchsanweisungen). Nachdem er den Durchblick hatte, musste ich nur das Handmodell für die Fotos geben. Das kann ich 🙂

Mit dem Start-Set für Pflanzflächen kann ein Beet von bis zu 40 Quadratmetern bewässert werden. Am besten gelingt das bei quadratischen oder leicht rechteckigen Beeten. In die Ecken kommt jeweils ein Winkelsprüher und in die Mitte ein 360-Grad-Sprüher. Hat das Beet andere Abmessungen kann man entsprechende Sprüh- oder auch Tropfmodule zukaufen. Wir belassen es erst mal bei der Basis-Variante.

Schritt-für-Schritt Installationsanleitung für das Micro-Drip Start-Set für Pflanzflächen

Micro-Drip-System, Loch in den Schlauch machen
Micro-Drip-System, Loch in den Schlauch machen
Micro-Drip-System, Bewässerungsmodul (Winkelsprüher) einsetzen
Micro-Drip-System, Bewässerungsmodul (Winkelsprüher) einsetzen
Micro-Drip-System, Winkelsprüher, Sprüh-Düse aufsetzen
Micro-Drip-System, Winkelsprüher, Sprüh-Düse aufsetzen

Automatisch bewässern mit dem Bewässerungscomputer

Man kann das Micro-Drip-Bewässerungssystem direkt mit dem Gartenschlauch verbinden und manuell bedienen. Oder aber man leistet sich einen Bewässerungscomputer und steuert damit die Bewässerungsdauer und den Bewässerungszeitpunkt automatisch.

Ich bin da wieder raus. Denn bevor die Bewässerung automatisch läuft muss der Computer programmiert werden. Dafür reicht meine Geduld bei weitem nicht aus. „Kobra,  übernehmen Sie!“ Soll Andreas sich mit beschäftigen.

Rein theoretisch kann man drei individuelle Bewässerungsprogramme einrichten. Das heißt man könnte die Beete bis zu dreimal am Tag zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlicher Länge automatisch bewässern lassen.

Bewässerungscomputer programmieren
Bewässerungscomputer programmieren

Meine Wunschbewässerung:

Bei der aktuellen Hitze jeden zweiten Tag jeweils eine halbe Stunde am Morgen und nochmal eine halbe Stunde am Nachmittag. Auf hier gilt – einfach mal mit dem Spaten in die Erde stechen und nachsehen wie tief das Wasser eingesickert ist und gegebenenfalls die Bewässerungsdauer anpassen.

Transparenzhinweis: Für diesen Text habe ich ein Honorar bekommen. Außerdem wurden mir die vorgestellten Produkte zur Verfügung gestellt. Auf den Inhalt des Textes hat das keinen Einfluss.

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