Im Gemüsegarten herrscht gerade Hochbetrieb. Ich kann mehrmals in der Woche Gemüse ernten und stehe, wann immer geht, stundenlang in der Küche, um den gigantischen Berg zu verarbeiten. Aber wie und wann wird geerntet, und was muss man dabei berücksichtigen? Ich liste euch hier mal das Wichtigste auf.

Gurken ernten

Im Gemüsegarten herrscht Hochbetrieb. Aber wie und wann wird geerntet, und was muss man dabei berücksichtigen? Die wichtigsten Infos zum Gemüse ernten.

Dieses Jahr war ein super Gurken Jahr. Ich bin mit dem Ernten überhaupt nicht hinterher gekommen. Gerade liegen fünf riesige Exemplare im Kühlschrank und die nächsten hängen schon reif im Beet rum und warten darauf geerntet zu werden. Leider beschränkt sich meine Rezeptauswahl bei Gurken auf Gurkensalat und das berühmte Tzatziki. Letztens habe ich es mit einem Gurken-Limetten-Smoothie versucht. War nicht schlecht.

Je nachdem, wann die Gurken gepflanzt wurden, kann man schon ab Juli Gurken ernten. Wer lange frische Früchte ernten will, muss regelmäßig ernten, das stimuliert die Bildung weiblicher Blüten. Die meisten neuen Gurkensorten haben sogenannte parthenokarpe Früchte, also Früchte, die nicht bestäubt werden müssen. Es ist also keine andere Pflanze in der Nachbarschaft notwendig, um erfolgreich Früchte zu ernten, so wie das bei alten Sorten manchmal der Fall ist.

Gurken schmecken manchmal am Fruchtansatz bitter. Dann hatten sie in der Wachstumsphase Stress. Zu wenig Wasser zum Beispiel. Wenn ihr mehr dazu wissen wollt, Melanie von Kistengrün hat sich näher mit dem bitteren Geschmack von Gurken beschäftigt.

Gurken nach der Ernte lagern

Gurken bewahrt man am besten an einem kühlen Ort in der Garage oder in der Abstellkammer auf, nicht im Kühlschrank. Dort ist es meistens zu kalt für sie. Dadurch wird die Frucht schneller weich und verliert sehr viel Geschmack. Wenn es, wie in diesem Sommer, außerhalb des Kühlschranks keinen kühlen Ort gibt, dann lagert man Gurken am besten genau dort in einer Tupperdose verpackt.

Zucchini ernten

Im Gemüsegarten herrscht Hochbetrieb. Aber wie und wann wird geerntet, und was muss man dabei berücksichtigen? Die wichtigsten Infos zum Gemüse ernten.

Über die richtige Anzahl von Zucchini-Pflanzen gibt es in unserer Familie kontroverse Ansichten. Das (erwachsene) Kind ist der Meinung, dass jede Zucchinipflanze eine zuviel ist. Ich würde am liebsten fünf verschiedene Sorten pflanzen. Der Mann enthält sich (sowohl bei der Entscheidung, als auch bei der Verarbeitung). Dieses Jahr sind es zwei Pflanzen geworden. Runde Sorten, die scheinen gerade im Trend zu liegen und eine Pattisonpflanze. Wir sind also bestens versorgt. Für jeden, der gerne viel Gemüse ernten will, sind Zucchinipflanzen jedenfalls genau die richtige Wahl.

Früchte klein ernten

Gepflanzt werden Zucchini im Mai, nach den Eisheiligen. Nach ein paar Wochen erscheinen die ersten Blüten, und nicht viel später kann man schon die ersten Früchte ernten. Auch hier gilt: regelmäßig pflücken, das regt die Pflanze dazu an, mehr Früchte zu bilden. In der Hochsaison sollte man, zur Vorbeugung der gefürchteten Monster-Zucchini,  die Pflanzen jeden Tag auf erntereife Früchte kontrollieren. Zucchini erntet man vorzugsweise jung, wenn sie gerade mal 10 – 15 Zentimeter messen. Je kleiner die Früchte, desto fester sind sie und desto besser ist der Geschmack. Wenn ihr doch mal eine überseht, gibt es halt einen großen Topf Zucchini-Suppe.

Zucchini nach der Ernte lagern

Zucchini schmecken frisch am besten. Im Kühlschrank kann man sie aber gut ein paar Tage lang aufbewahren. Ich verarbeite überzählige Früchte zu Sugo für den Wintervorrat.

Tipp:

Ab und zu auch ein paar Zucchini-Blüten ernten. Mit Ziegenkäse oder einem Kräuterkäse füllen und in einem Teigmantel bei 170° kurz frittieren. Ebenfalls empfehlenswert: mein Rezept für Zucchini-Sticks. Die mag sogar das Kind.

Bohnen ernten

gelbe Stangenbohnen

Mit Ausnahme der Gartenbohnen werden Bohnen jung geerntet. Sie sind dann sehr fleischig und enthalten kaum lästige Fäden. Ich suche von vornherein fadenfreie Sorten aus. Das spart eine Menge Arbeit beim Verarbeiten. Je häufiger ihr pflückt, desto mehr Bohnen wachsen an den Pflanzen. Im Sommer sollte man zweimal pro Woche durchernten. Bohnen verarbeitet man am besten direkt. Ich friere meine Ernte meist portionsweise ein (auf das blanchieren verzichte ich, geht auch ohne). Aus Mangel an Tiefkühlplätzen habe ich letzte Woche ein paar Gläser eingekocht. Wenn die schmecken, werde ich das zukünftig öfter machen.

Bohnen nach der Ernte lagern

Bohnen kann man gut ein paar Tage lang in einer Plastiktüte unten im Gemüsefach aufbewahren.

Möhren ernten

Bund frisch geerntete Möhren

Die feinsten und süßesten Möhren sind zweifellos die Exemplare, die man im Sommer erntet. Ich habe eine kleine runde Sorte gesät und bin sehr zufrieden mit der Ernte. Am liebsten essen wir sie roh in einem Salat oder mit Knoblauch und Kräutern gedünstet zu Reis. Am besten erntet man Sommermöhren jung, wenn sie 2- 4 cm breit sind. Seht euch den Möhrenansatz vorher gut an, davon kann man die Größe der Möhren einigermaßen ableiten. Ich kann meine kurzen Möhren einfach aus der lockeren Hochbeet-Erde ziehen. Lange Sorten erntet man mit einer Grabegabel. Neben den Möhren in die Erde stechen, besser keinen Spaten nehmen, sonst erntet ihr möglicherweise gequetschte Exemplare.

Möhren nach der Ernte lagern

Laub direkt mit einer Drehbewegung entfernen.  Ich lese in letzter Zeit immer wieder, dass man aus dem Möhrenkraut ein leckeres Pesto machen kann. Selbst probiert habe ich es aber noch nicht.  Wenn ihr es probieren wollt, schaut mal bei der lieben Syl vorbei, dort findet ihr ein Rezept für ein Pesto/Salsa aus Möhrengrün. Möhren kann man gut ein paar Tage lang im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren. Ich wickele sie in ein feuchtes Handtuch ein, damit sie knackig bleiben.

Tomaten ernten

Tomaten-Ernte

August ist der Tomatenmonat schlechthin und Tomaten sind mein absolutes Lieblings-Gemüse. Wenn alles gut gegangen ist, ernte ich von Juli bis September fast jeden Tag sonnengereifte Tomaten. Reife Tomaten lassen sich leicht vom Strauch lösen. Es gibt eine Sollbruchstelle am Stiel, so ein kleiner Knubbel, dort lässt sich die Tomate ganz einfach abknicken. Nicht zu lange mit der Ernte warten, Tomaten können schnell überreif werden. Sie sind dann häufig zu weich für Salate, eignen sich aber immer noch hervorragend für Suppen oder Soßen.

Tomaten nach der Ernte aufbewahren

Tomaten bewahrt man am besten in einer Schüssel oder Kiste in der Küche auf oder an einem kühlen Ort in der Garage. Bitte nicht in den Kühlschrank legen, dort verlieren sie schnell ihr herrliches Aroma.

Tipp:

Es gibt auch Tomaten, die im reifen Zustand grün sind. Beim Ernten merkt man kaum den Unterschied zu unreifen Exemplaren! Reife Tomaten sind allerdings etwas weicher und eher grün mit einer gelben Färbung.

Chili und Paprika ernten

Chili in verschiedenen Reifegraden

Ab Juli bis Ende September kann man Chili und Paprika ernten. Am besten löst man sie mit einer Drehbewegung von der Pflanze oder schneidet sie mit einer Schere ab, dann entstehen auch keine Risse. Was reife Paprikas angeht, gehen die Meinungen auseinander. Kann man unreife Früchte essen? Ja, das kann man. Sie sind dann nur weniger süß und das schmeckt nicht jedem so gut.

Chili und Paprika nach der Ernte lagern

Wie Tomaten an einem kühlen Ort in der Garage oder in der Abstellkammer aufbewahren. Der Kühlschrank ist ein bisschen zu kalt. Chili lassen sich auch gut an einem warmen Ort trocknen. Paprika verarbeite ich immer direkt nach der Ernte.

Kartoffeln ernten

verschiedene Kartoffelsorten

Selbst angebaute junge Kartoffeln schmecken einfach am besten. Sie sind so lecker, dass sie zum Kochen eigentlich zu schade sind. Am besten schmecken sie mir kurz in einer heißen Pfanne mit ein paar frischen Gartenkräutern angebraten und fertig. Kartoffeln rodet man, wenn das Laub der Pflanze anfängt, gelb und braun zu werden. Wenn ihr unsicher seid, einfach eine Pflanze probeweise roden und die Kartoffeln genau ansehen. Sind sie zu klein, noch ein bisschen  in der Erde lassen. Kartoffeln mit einer Grabegabel roden und sie im Freien antrocknen lassen.

Kartoffeln nach der Ernte lagern

Frühkartoffeln lassen sich nicht lange lagern. Die isst man am besten frisch. Spätkartoffeln bewahrt man am besten an einem kühlen, dunklen Ort in der Garage oder in der Abstellkammer auf.

Auberginen ernten

erntereife Aubergine
weiße Aubergine

Der richtige Zeitpunkt zur Aubergineneernte ist gar nicht so leicht zu erkennen. Auberginen sind reif, wenn die Schale schön glänzt und auf Druck leicht nachgibt. Bei den lila Sorten klappt das noch ganz gut. Bei meinen weißen Auberginen rätsele ich immer, ob es schon soweit ist. Ich schneide die Früchte mit meinem supertollen Erntmesser ab, eine Schere tut es auch.

Auberginen nach der Ernte lagern

Auberginen lagert man am besten an einem kühlen dunklen Ort. Das Gemüsefach des Kühlschranks tut es auch für ein paar Tage. Ich verarbeite sie meistens direkt nach der Ernte.

Gemüse ernten macht Spaß

Tages-Ernte Gemüse
Tagesernte im Sommer

Für mich ist die Erntezeit immer die beste Zeit im Jahr. Ich könnte von morgens bis abends im Garten stehen und mein Gemüse ernten. Wenn nur das Verarbeiten nicht so zeitaufwendig wäre. Aber sobald alles in Gläsern ist, habe ich den Aufwand schon fast wieder vergessen und im Winter freue ich mich dann über das selbst eingemachte Gemüse. Zum Beispiel über leckeres Tomatensugo aus meinen Tomaten. Ich habe direkt drei Rezepte dafür parat.

Rezepte für Tomatensugo

Stückiges Tomatensugo
klassisches Tomatensugo einkochen
Tomatensugo mit Vanillehauch

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