Die mexikanische Minigurke (Melothria scabra) sieht aus wie eine winzig kleine Wassermelone und schmeckt nach Gurke. Manche kennen sie daher auch unter dem Namen Melonengurke. Sie gehört zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) auch wenn man das bei der Größe kaum glauben mag. Ein Kürbis aus dem Liliputland. Ich finde die kleinen Früchte ausgesprochen dekorativ und lecker sind sie auch. Der Anbau ist wirklich unkompliziert. Ich nutze sie als zart rankenden Sichtschutz in der Nähe unserer Palettenlounge. Mit ihren spiraligen Greifarmen halten sie sich überall fest. Die filigranen Ranken gewähren dennoch genügend Durchblick. So ein bisschen wie ein Spitzenvorhang. Schade, dass sie noch so unbekannt ist. Öffnet Eure Herzen für die mexikanische Minigurke und last sie in Euren Garten. Vielfalt first!
Mexikanische Minigurke säen oder pflanzen
Die mexikanische Minigurke kann man von Ende März bis Ende April in Töpfe mit Aussaaterde aussäen. Sie bleiben im Haus, bis es draußen wärmer wird und sie ins Gewächshaus wechseln können. Melonengurken haben sehr zarte Wurzeln, deshalb möglichst nicht pikieren. Ab Mitte Mai, also nach den Eisheiligen, können sie draußen ausgepflanzt werden. In den letzten Jahren habe ich die Minigurke selbst ausgesät, dieses Jahr habe ich mir eine fertige Pflanze gekauft.
Standort und Dünger für die mexikanische Minigurke
Melonengurken wachsen am liebsten auf gut gedüngtem humosen Boden. Für die Ausbildung der vielen kleinen Gurken brauchen sie viele Nährstoffe. Wie Tomaten sollten sie während der Saison mehrfach gedüngt werden.
Bei mir wächst sie in einem großen Blumentopf. Unter die Pflanzende habe ich eine ordentliche Portion organischen Dünger gemischt. Vor ein paar Jahren hatte ich sie an den Rosenbogen am Garteneingang gepflanzt. Das sah sehr hübsch aus mit den kleinen hängende Melonen und hat für viel Gesprächsstoff mit Spaziergängern gesorgt.
Während der Wachstumsphase kann man sie alle zwei Wochen mit Pflanzenjauche oder mit einem kaliumreichen organischen Biodünger (am besten einen für Tomaten) düngen. Sie brauchen einen sonnigen Standort und müssen bei Trockenheit regelmäßig gegossen werden.
Wie pflegt man mexikanische Minigurken?
Die Pflanzen brauchen ein Rankgitter, an dem sie emporranken können. Im Beet würde ich einfach ein paar Bohnenstangen zu einem Tipps formen und sie daran hochranken lassen. Die filigranen Ranken machen sich auch im Blumenbeet ganz gut. Im Blumentopf dürfen sie auch an Stangen hochranken und dann weiter steigen in den Apfelbaum. Die mexikanische Minigurke startet sehr langsam, ist dann aber ausgesprochen wuchsfreudig. Solange sie genügend Sonne abkriegt und nicht austrocknet, trägt sie zuverlässig zahlreiche Früchte bis in den Herbst hinein.
Krankheiten und Schädlinge
So wie alle Kürbisgewächse läuft die Melonengurke Gefahr, am Ende der Saison von Mehltau befallen zu werden. Allerdings beschränkt sich das meist auf ein paar weiße Flecken auf den Blättern. Ich entferne die befallenen Blätter einfach. Auf die Früchte hat das keine Auswirkung.
Mexikanische Minigurken Ernten und Aufbewahren
Zwischen Mitte und Ende Juli erscheinen die ersten kleinen Früchte an der Pflanze. In dem Moment könnt Ihr schon das erste Mal pflücken. Sie werden geerntet sobald sie so groß wie ein Fingerglied sind, dann sind sie am saftigsten. Wenn sie zu lange hängen bleiben, bilden sich Samen und die Früchte schmecken nicht mehr. Die kleinen Gurken können zwei Tage lang im Kühlschrank aufbewahren werden, sie werden aber schnell schlapp. Ich pflücke immer nach Bedarf und verarbeite sie direkt.
Wie kann man Melonengurken zubereiten?
Die Früchte schmecken wie Gurken, besitzen aber einen säuerlichen Nachgeschmack, der zu fast jedem Salat passt. Man kann sie roh essen, aber ebenso gut wie Gurken in Essig einlegen und als Anti Pasti servieren. Ich finde sie machen sich auch ganz ausgezeichnet in einem Gin-Tonic.
Mein Tipp für eine größere Ernte:
Mexikanische Minigurken haben männliche und weibliche Blüten. Die Blüten sind gelb, winzig klein und im Gegensatz zu Tomaten nicht selbstbestäubend. Damit sie viele Früchte bekommen, müssen sie für Bienen und Hummeln zugänglich sein. Draußen ist der Ertrag bis zu zehnmal höher als im Gewächshaus.
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