Im Horrorgarten wachsen überwiegend samenechte Sorten. Das hat den Vorteil, dass ich den größten Teil meines Saatguts selbst gewinnen kann. Außerdem passen sich die Sorten so mit jedem Jahr besser an das Klima und den Boden im Horrorgarten an.

Bei Tomaten, Auberginen, Paprika, Chili, Zucchini, Kürbis und Pattison kann die Ernte nach der Saatgutgewinnung sogar noch verspeist werden. Bei Erbsen und Bohnen lasse ich jeweils eine Pflanze Saatgut ansetzen und ernte nur von den restlichen. Ähnlich halte ich es mit den Blumen. Ein Exemplar jeder Sorte darf Samen ansetzen. Bei den restlichen entferne ich die verwelkten Blüten, damit immer wieder neue nachkommen.

saatgut haltbarkeit

Saatgut sortieren

Am Ende der Saison stehen in unserer Wohnung dann unzählige Schalen mit Saatgut zum trocknen, säubern und verpacken herum. Und weil zu der Zeit noch ziemlich viele Gartenarbeiten anstehen landen die Tütchen meist unsortiert in einer meiner Saatgutkisten. Der Dezember, wenn es draußen meist kalt und grau ist, ist für mich der perfekte Monat um endlich Ordnung in meine Bestände zu bringen und schon mal auszutesten was davon noch zu gebrauchen ist und was ich inzwischen an die Vögel verfüttern kann.

Mit einer Kanne heißem Tee und den Dias vom letzten Sommer auf dem Bildschirmschoner ist das ein großer Spaß. Zum Einsortieren des Saatguts gibt es unzählige Möglichkeiten. Alphabetisch, nach Aussaatmonat, nach Gemüseart. Ich habe meine Bestände auf vier Kisten verteilt.

Mein vier Kisten System:

saatgut haltbarkeit

Innerhalb der Salat und Gemüsekiste gibt es außerdem eine Unterteilung nach dem Aussaatmonat und teilweise noch mal nach Wochen. Salat sähe ich zum Beispiel nach einem ausgeklügelten Saatplan alle 14 Tage aus und habe die Kiste daher entsprechend unterteilt.

Auf meinen selbst gepackten Samentütchen steht immer auch in welchem Jahr ich sie gewonnen habe. Zumindest sollte es das. Nachdem alles sortiert ist mache ich bei in die Jahre gekommenen Samen eine Keimprobe. Je nach Vorrat zähle ich 10 bis 50 Samen ab und lege sie auf ein feuchtes Papiertuch. Packe das in ein Anzuchtgewächhaus und stelle es auf die Fensterbank.

Wichtig ist, dass das Papier gleichmäßig feucht bleibt und die Schale an einem warmen Platz steht. Nach spätestens 14 Tagen (je nach Sorte) sollten die Samen dann keimen. Wenn die Hälfte der Samen oder mehr aufgehen, ist das Saatgut noch verwendbar. Sollten es weniger sein, freuen sich die Vögel darüber.

saatgut gewinnen
saatgut gewinnen

Haltbarkeit von Saatgut nach Sorten

Diese Liste gibt einen kleinen Anhaltspunkt wie lange Samen haltbar sind. Angaben für Blumensamen sind  leider nicht dabei. Ich neige dazu immer alle die ich nicht für die Vorzucht brauche einfach im Garten zu verstreuen. Bei Blumen mag ich es nämlich gerne bunt und wild 🙂

1 Jahr:
Schnittlauch, Schwarzwurzeln, Dill

2 Jahre:
Erbsen, Chili, Bohne, Möhre, Mais, Sellerie, Aubergine, Paprika

4-5 Jahre:
Kürbis, Kohlrabi, Rüben, Mangold, Kohlarten, Spinat, Radieschen, Paprika, Salat

5-10 Jahre:
Tomaten, Gurken

4/5 – (6 votes)